Kreis Steinfurt. Reisen bildet. Das dachten sich auch die Auszubildenden beim Kreis Steinfurt und besuchten in einer viertägigen Studienfahrt den Partnerkreis Telsiai in Litauen.
Es galt, ein noch junges Mitglied der Europäischen Union kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen über die schulische und berufliche Ausbildung in Deutschland und Litauen.
Die Nachwuchskräfte gingen gut vorbereitet auf die Reise: In mehreren Workshops hatten sie Präsentationen für ihre Gastgeber erarbeitet und sich mit der Geschichte, Geographie, Demographie und Politik Litauens auseinander gesetzt.
In Litauen stand zunächst ein Besuch der Hauptstadt Vilnius auf dem Programm. Ziel war neben der Altstadt auch das litauische Parlamentsgebäude (Seimas), Schauplatz dramatischer Ereignisse nach der Unabhängigkeitserklärung Litauens.
Die Inselburg nahe der Stadt Trakai, Partnerstadt von Rheine, und der Berg der Kreuze, der in der Abenddämmerung recht mystisch anmutete, waren die nächsten Programmpunkte. Nach 350 Kilometern quer durch Litauen erreichte die Gruppe spät am Abend den eigentlichen Zielort, die Kreisstadt Telsiai.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens und des intensiven Austausches über die Ausbildungssysteme in Litauen und Deutschland.
Rasas Gofmanas, stellvertretender Landrat des Kreises Telsiai, begrüßte die Nachwuchskräfte. Diese stellten ihren litauischen Kollegen das deutsche Ausbildungssystem und die Ausbildungsgänge beim Kreis Steinfurt vor. Dabei wurde festgestellt, dass beide System sich deutlich voneinander unterscheiden: In Litauen erfolgt die berufliche Ausbildung überwiegend in Form von Studiengängen. Ein duales System wie in Deutschland gibt es in Litauen nicht bzw. nur für handwerkliche Berufe.
Der Tag vor dem Heimflug war durch den Besuch der Kurischen Nehrung – einem touristischen Muss für Litauen – geprägt. Unter fachkundiger Führung wurden die Nehrung und Nidda, der Ort, in dem Thomas Mann einen Teil seines Lebens verbrachte, erkundet.
Die einhellige Meinung zum Schluss: Tolles Land, große Gastfreundschaft, bitte wiederholen! Gewünscht ist zunächst, dass die litauischen Nachwuchskräfte im nächsten Jahr den Kreis Steinfurt kennen lernen. Dadurch könnten die jetzt geknüpften Kontakte im Interesse einer gelebten europäischen Partnerschaft weiter vertieft werden.