Fit machen für 1000 Grad Celsius

29.07.2008 | Herten

Hertener Feuerwehr trainiert jede Woche: Für unsere Sicherheit

Vor dem Sportplatz am Paschenberg stehen sie: Vier Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Herten. Großeinsatz? Nicht direkt, aber voller Körpereinsatz für die Jungs vom Löschzug der Hauptwache. Einmal die Woche joggen die Feuerwehrmänner um den Rasenplatz, denn körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung für den anspruchsvollen Job.

Die acht Männer der Hauptwache laufen kontinuierlich eine Runde nach der nächsten. „Eine Stunde lang laufen wir hier“, erklärt Gisbert Caplan: „Nach der Bereitschaftszeit, also nach 19 Uhr steht uns auch noch ein Fitnessraum zur Verfügung, wo regelmäßig trainiert wird.“

Feuerwehrleute arbeiten unter harten Bedingungen: Sie stürmen brennende Häuser, bergen Verletzte, schneiden Unfallopfer aus Autowracks und retten so Leben. Schutzkleidung ist für die Brandbekämpfer natürlich unerlässlich. Kämpfen sie sich durch dichten Rauch zum Flammenherd, bekommen sie nur noch Luft über die Pressluftflaschen auf ihrem Rücken. Dicke, schwere Spezialkleidung schützt die Haut vor Verbrennungen.

Rechnet man die volle Montur zusammen: Schutzhelm, Flammenschutzhaube, Jacke, Atmenschutzmaske, Holzkeil, Handschuhe, Sicherheitsgurt, Handbeil, Hose, Stiefel, Pressluftatmer und Bindestrick kommt man auf stolze 30 Kilo, die die Feuerwehrmänner zusätzlich mit sich tragen. Während es für viele Menschen unvorstellbar ist, überhaupt 30 Kilo zu tragen, müssen die Feuerwehrleute neben dem Gewicht auch noch extreme Hitze aushalten. Bei einem „normalen“ Wohnungsbrand können sich Temperaturen bis zu 1000 Grad entwickeln. Brennt ein Tanklager steigen diese sogar auf 1500˚. Temperaturen, die man ohne Schutzkleidung, aber auch ohne körperliche Fitness nicht überleben würde.

Die 30 Kilo an Kleidungsgewicht sind aber noch lange nicht alles. Oftmals kommt schweres Gerät zu Einsatz. Zum Aufbrechen verformter Fahrzeuge nutzt die Feuerwehr einen Spreizer, der mit 30 Kilogramm nicht gerade leicht in der Hand liegt. Auch die Arbeit mit der Motorsäge erfordert viel Kraft.

Die anstrengendensten Einsätze, da sind sich die Jungs der Hauptwache einig sind Wohnungsbrände. Die schwere Montur, die unmenschliche Hitze: Ohne körperliche Fitness geht in diesem Job nichts. Auch privat trainieren die Jungs. Joggen, Tauchen, Fußball spielen und nach der Schicht gehen einige von der Truppe noch eine Runde zum Schwimmen erzählt Andreas Aresu.

Alle drei Jahre müssen die Feuerwehrleute unter 50 zur Arbeitsmedizinischen Untersuchung, denn nur wer fit ist, ist den hohen Ansprüchen gewachsen und kann im aktiven Dienst bleiben. Die Brandbekämpfer über 50 Jahre müssen sogar jedes Jahr zum ärztlichen Check.

Darum also nicht wundern, wenn montags, dienstags und mittwochs die Feuerwehrwagen vor dem Sportplatz am Paschenberg stehen: Es ist alles zur eigenen Sicherheit, denn wer weiß, ob man nicht auch einmal von den Feuerwehrleuten gerettet werden muss…

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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Hertener Feuerwehr trainiert jede Woche

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