"Wir haben ein tolles Team"

Herten - Christoph Rehak steht auf dem Podest vor dem Schwimmmeister-Raum. Unter ihm erstreckt sich das 50-Meter-Becken vom Freibad Backum. Aufmerksam lässt der 28-Jährige seinen Blick über das Gelände schweifen. Alles ist friedlich im Moment. Aber als Aushilfe im Copa Ca Backum kennt der Student auch andere Situationen.

Christoph Rehak unterstützt das Copa-Team in der fünften Saison. Da kennt er seine Pappenheimer. „Am Anfang der Schicht ziehe ich mich um und begrüße die Kollegen“, erzählt er, „und dann verschaffe ich mir erstmal einen Überblick.“ Wie sieht das Publikum aus? Sind viele kleine Kinder da, die noch nicht schwimmen können? Oder sind es mehr Jugendliche? „Wenn es tagelang heiß ist, werden die Jugendlichen nämlich schon mal wilder“, erzählt er. Für solche Fälle empfiehlt er eine Trillerpfeife: „Wenn man den ganzen Tag ruft, ist die Stimme weg. Das ist mir nach der ersten Schicht auch passiert.“ Meistens müssen die Aufpasser aber gar nicht böse werden: „Dann reicht böse gucken schon.“

In der Regel redet Christoph Rehak aber direkt mit den Badegästen. Zum Beispiel, wenn sich ein paar Halbstarke mal nicht an die Baderegeln halten. Das macht er dann kumpelhaft, schließlich ist er selbst noch nicht so lange aus dem Rowdy-Alter raus. Deshalb hören die Jugendlichen auch ganz gut auf ihn. Aber auch mit den Senioren ist der 28-Jährige oft auf einer Wellenlänge. „Morgens hast du die Wahl: Entweder du stehst einsam und verlassen am Beckenrand, oder du plauschst mit den Senioren“, erklärt Christoph, „und gerade die Älteren haben meistens die besten Geschichten auf Lager.“

Am allerliebsten arbeitet Christoph im Sommer. Wenn das Freibad geöffnet ist, „ist die Arbeit einfach abwechslungsreicher.“ Mal eine Runde draußen drehen, mal drinnen nach dem Rechten sehen – so lässt es sich aushalten. „Im Sommer sollte man bloß immer ans Eincremen denken. Und auch eine Sonnenbrille kann nicht schaden. Sonst hat man vom reflektierenden Wasser Blitze in den Augen.“ Wenn das Deutsche Rote Kreuz nicht da ist, kommen im Freibad auch häufig Kinder mit kleinen Wehwehchen. Dann muss Christoph auch schon mal Bienenstiche verarzten oder Pflaster verteilen.

Der Umgang mit Menschen ist es vor allem, der Christoph so lange im Copa Ca Backum gehalten hat. Dazu gekommen ist er eher zufällig: „Ein Bekannter hat mir davon erzählt.“ Also hat Christoph schnell den Erste-Hilfe-Schein gemacht. Das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber hatte er damals auch noch nicht. Weil es Voraussetzung für den Job ist, hat er es an neun Abenden bei einem DLRG-Kurs erworben. In der Prüfung musste er unter anderem seine Fähigkeiten im Transportschwimmen und Tauchen unter Beweis stellen. Und dann stand dem Job nichts mehr im Wege.

„Wir haben ein tolles Team hier“, findet Christoph. „Wir arbeiten alle als Kollegen zusammen, die Hierarchien sind nicht so offensichtlich.“ Für den Studenten sind das ideale Voraussetzungen, sich einzubringen. Längst beschränkt sich seine Tätigkeit nicht auf die reine Aufsicht von Badegästen. Immer schaut er, wo sonst noch etwas zu tun ist: Flatternde Müllbeutel im Freibad wieder befestigen, Liegestühle fürs Freizeitbad schrubben, oder auch mal „durch die Kabinen möppeln“, wenn die Schwimmwärterinnen viel zu tun haben – für Christoph sind das Selbstverständlichkeiten. Hauptsache, die Kunden sind zufrieden: „Wenn die Badegäste sich freuen, freu ich mich auch. Vor allem, wenn die Kinder glücklich grinsen, finde ich das schön.“

Das Copa-Team freut sich jederzeit über Unterstützung von Aushilfskräften für die Schwimmbadaufsicht. Schüler/innen und Student/innen, die mitarbeiten möchten, müssen folgende Voraussetzungen mitbringen: Sie müssen mindestens 18 Jahre alt und Inhaber des Deutschen Rettungsschwimmerabzeichens Silber sein, ein sicheres und freundliches Auftreten haben und flexibel im Bezug auf die Arbeitszeit sein - Wochenendarbeit gehört im Copa mit dazu. Interessenten können sich an Petra Anlauf (Badleitung) wenden: telefonisch unter 02366/307-316 oder per E-Mail unter p.anlauf@herten.de