Bürgermeister besucht Unternehmen

06.08.2008 | Herten

„Erlmann Werkzeugbau“ unter neuer Leitung

Beim Hertener Unternehmen Erlmann wird seit letztem Jahr unter Gerd Schorns Leitung geschliffen und gebohrt was das Zeug hält - und das bis zu 24 Stunden am Tag. Ein Bild davon machte sich Bürgermeister Dr. Uli Paetzel bei einem Besuch vor Ort.

Nach der „Eingewöhnungsphase“ fühlt sich der Diplom-Betriebswirt in seiner Position pudelwohl. Dass diese Besetzung kein Fehler war, zeigen die diesjährigen gestiegenen Umsatzzahlen. Frauke Wiering von der Hertener Wirtschaftsförderung und Bürgermeister Paetzel versprechen weiterhin Unterstützung.

Eine Stunde Autofahrt. Dann ist Gerd Schorn an seinem Arbeitsplatz. Seit 1. Januar 2007 werden Unternehmerwünsche aus der Kupplungs- und Bremsbelagsindustrie unter der Leitung des Kölners erfüllt. 1955 wurde das Unternehmen vom Ingenieur Ferdinand Erlmann gegründet. Seit dem heißt es jeden Tag „Strom an“ für den Bau von Mehrspindelbohrmaschinen für Kupplungs- und Bremsbeläge.

Wer in seiner Vorstellung mit dieser Maschine die eigene Bohrmaschine von der heimischen Werkbank verbindet, der liegt nur in Ansätzen richtig. Als „große Schwestern“ des handelsüblichen Heimwerkerutensils besitzen Erlmanns Bohrmaschinen mehrere Spindeln. Ihren Einsatz erklärt Gerd Schorn wie folgt: „Die gepressten Bremsbeläge, die uns unsere Kunden zuschicken, werden in die Maschine gelegt, um dort ihre individuelle Bohrung zu erhalten.“ Die teleskopartig ausziehbaren Gelenke ermöglichen die Einstellung der Spindeln auf ein bestimmtes Bohrbild. „Wir konstruieren für unsere Kunden individuelle Maschinen“, so Gerd Schorn. „Dabei hilft uns eine Zeichnung, die uns die Unternehmen zuvor zuschicken.“ Die Bohrungen seien somit am Ende auf ein 500stel genau.

Auch Uli Paetzel spricht beim Betriebsbesuch seinen Respekt vor diesen ingenieurtechnischen Tätigkeiten aus: „Meine Achtung vor diesen Fähigkeiten steigt mit jedem Unternehmensbesuch“.

Auch noch nach über 50 Jahren bewährt sich das Konzept. Neu ist allerdings der Aspekt des Schleifens. „Durch die erworbene Lizenz können wir nun auch Bremsen schleifen“, sagt Gerd Schorn. So wurde im vergangenen Jahr aus dem ehemaligen Slogan „ need a drill, get an Erlmann“, welcher demnach nur für Erlmanns Bohrmaschinen als Reklamesatz diente, ein „Erlmannn - drilling and grinding“ - Bohren und Schleifen. Nach dem Schleifprozess können sich die Brems- und Kupplungsbelege außerdem über ein Bad in der „Ultraschall-Waschanlage“ freuen.

Dass „made in germany“ immer noch ein Garant für Qualität darstellt, zeigt Erlmanns weltweiter Absatzmarkt. Von Amerika bis zur Türkei lassen sich Kunden finden. „Wir besitzen keinen geografischen Schwerpunkt. Als lukrativster Absatzmarkt erweist sich im Moment allerding der russische“, so Gerd Schorn, „Gerade hier gelten unsere Maschinen als Feinstes vom Feinsten“.

Diese Aussage scheint durchaus berechtigt. Das beweist die lange Lebensdauer der Maschinen: „Eine Mehrspindelbohrmaschine hat eine Laufzeit von bis zu 40 Jahren“, gibt der Rheinländer stolz preis. „Ein weiterer Vorsprung gegenüber der Konkurrenz ist der Einsatz von Spezialwerkzeug.“ Schließlich seien sie nicht umsonst seit über 50 Jahren führender Hersteller von Mehrspindelbohrmaschinen. „ Nach einer einjährigen Orientierungsphase, in der wir unter anderem das Vertrauen zu unseren Kunden aufbauen mussten, bin ich in diesem Unternehmen angekommen“, sagt der Rheinländer, der zuvor schon zehn Jahre in einem anderen Unternehmen als Produktionsleiter gearbeitet hat.

Dass Gerd Schorn als neuer Leiter am richtigen Platz ist, beweist ein Anstieg der diesjährigen Umsatzzahlen: „Unser Ziel liegt für die kommenden Monate bei 5 Mio. Euro.“

Frauke Wiering von der Wirtschaftsförderung Herten ist erleichtert, dass durch die Übernahme viele Arbeitsplätze gesichert wurden: „Fatal wäre ein Wegfall dieser Arbeitsplätze gewesen, da die Arbeiter zudem technisch hoch qualifiziert sind.“ So könne das Unternehmen auch weiterhin mit Unterstützung von Seiten der städtischen Wirtschaftsförderung rechnen.

Derzeit baut Erlmann an einer neuen Lagehalle. Auf dem 6500 m² großen Firmengelände sollen jegliche Arbeitsmaterialen von Bremsbelägen bis hin zu Schleifutensilien einen sicheren Aufbewahrungsplatz finden.

Einen Wunsch hat Erlmanns neuer erster Mann am Ende doch noch: „ Ich würde eine Ansiedlung anderer Industrieunternehmen in unserer Nähe begrüßen.“ Mit der Fusion aus bestem Standort, Leistung und städtischer Unterstützung gibt Gerd Schon ein Rezept heraus, mit dem in nächster Zeit andere Unternehmen etwas zaubern können.

Pressekontakt: Pressestelle, Janina Schneider, Telefon: 02366/303227, eMail: pressestelle@herten.de



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Unternehmensbesuch „Erlmann Werkzeugbau

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