Herten und Gelsenkirchen arbeiten eng zusammen

01.09.2008 | Herten

Kooperation soll Folgen der Bergwerksschließung mildern

Die bevorstehende Schließung des Bergwerkstandorts Westerholt (Bergwerk Lippe) hat große Auswirkungen auf die Städte Gelsenkirchen und Herten. Beide Städte sind entschlossen, durch frühzeitiges kommunales Handeln gemeinsam die zu erwartenden städtebaulichen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen zu meistern.

In einem bislang einmaligen „Interkommunalen Integrierten Handlungskonzept“ (IIHK) werden die Städte Herten und Gelsenkirchen gemeinsam ihre Stadtteile Westerholt / Bertlich und Hassel zukunftsfähig machen.

Ein entsprechender Kooperationsvertrag ist heute von Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel im Hertener Rathaus unterzeichnet worden. „Es gibt fließende Übergänge zwischen den Städten. Dieser Bereich gehört dazu. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, das vermutlich erste Interkommunale Integrierte Handlungskonzept gemeinsam auf den Weg zu bringen“, sagt Uli Paetzel.

„Die Bewegungsräume der Menschen machen nicht an der Stadtgrenze halt. Deshalb ist es richtig, das Projekt zusammen mit den Menschen vor Ort zu entwickeln. Außerdem haben wir durch das gemeinsame Vorgehen die Fördermittel schneller bekommen, die erste Mittelzusage ist schon vorhanden“, ergänzt Frank Baranowski.

Das interkommunale Modellvorhaben mit dem Namen „Wir setzen Zeichen“ wird für die drei Stadtteile aufgestellt, um die Stabilisierung der Stadtteile zu definieren und koordiniert zu bearbeiten. „Der Begriff Zeichen setzen ist auch wörtlich gemeint. Wir möchten den Menschen zeigen, dass sie auch bei der Zechenstilllegung nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Gelsenkirchens Stadtdirektor Michael von der Mühlen.

Für die Erarbeitung des Programms und die die Realisierung von Starterprojekten haben die Städte Gelsenkirchen und Herten die Förderung als Modellvorhaben beim Ministerium für Bauen und Verkehr beantragt und dafür eine Förderzusage erhalten. In Kürze wird eine interkommunale Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die das formale Gerüst für die Umsetzung des Konzeptes darstellen wird.

„Auch wenn es jetzt formal losgeht, stecken wir eigentlich schon mittendrin. Die erste Mittelzusage in Höhe von 475.000 Euro ist wichtig, um den Auftrag für die Konzeptentwicklung zu vergeben. Außerdem können wir damit schon die ersten Projekte starten“, erklärt der Hertener Stadtbaurat Volker Lindner.

Mit dem Handlungskonzept werden Ziele und Projekte zur städtebaulichen und sozialen Entwicklung erarbeitet. Energetische Wohnungsmodernisierung, lokale Ökonomie, Beschäftigung, Qualifizierung und die Beteiligung der Öffentlichkeit werden gefördert. Das IIHK soll unter Beteiligung der in den Stadtteilen wirkenden Institutionen und Akteure sowie der Bewohnerschaft im Zeitraum September 2008 bis Anfang 2009 entwickelt werden.

Weitere Bausteine in Hassel sind die Unterstützung des Vereins Stadtteilzentrum Hassel e.V. sowie eine Konzeptentwicklung zur (Zwischen-) Nutzung der Fläche Bergmannsglück. Als Auftaktprojekte sind in Hassel die Erneuerung eines Spielplatzes und eines Schulhofes geplant, die direkt an die Fertigstellung des IIHK verwirklicht werden sollen.

Mit dem IIHK werden sich die beiden Städte um eine Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“ bewerben.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227, eMail: s.kuechmeister@herten.de



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

IIHK - Unterzeichnung Kooperationsvertrag (09/08)

IIHK - Übersichtsplan (09/08)