Niederrheinisches Freilichtmuseum Grefrath: Apfelchips sind der Renner

Eine neue, alte Nascherei entdecken die Besucher im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath. "Unsere Apfelchips sind der Renner", berichtet Dr. Katharina Hüsers-Döhmen, stellvertretende Leiterin des Museums. "Die Trockenobstscheiben werden als gesunde Chips genascht, sie sind immer sehr schnell ausverkauft."

Alles Wissenswerte über die Herstellung von Apfelchips und anderem Trockenobst erfuhren rund 30 kleine und große Besucher am Wochenende im Freilichtmuseum. Expertin Barbara Gierthmühlen aus Kempen, die Trockenobst in großen Mengen herstellt, beantwortete geduldig alle Fragen und gab wertvolle Tipps zur Herstellung der Obstscheiben, die heute wieder im Trend liegen. "Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war Trockenobst neben dem Sauerkraut eine der wichtigsten winterlichen Vitaminquellen", so Katharina Hüsers.

Im Herbst geerntetes Obst konnte mit verschiedenen Trocknungsverfahren für den Winter haltbar gemacht werden. Traditionell wurde im Backofen getrocknet. Dabei wurde die Restwärme nach dem Brotbacken genutzt. So trockneten die in Scheiben geschnittenen Früchte schonend und schnell. Das Trocknen an der Luft dauerte zwar länger, war aber unabhängig von der Backzeit. "Für die Lufttrocknung wurden Obstscheiben aber auch zum Strauß gebundene Kräuter oder verschiedene Gemüse auf Fäden gezogen", so die stellvertretende Leiterin des Museums. Bei schönem Wetter wurde auch außerhalb des Hauses getrocknet, weil nur größere ländliche Betriebe über eigene Backöfen oder Backhäuser verfügten.

Die Herstellung von Trockenobst ist Teil der Sonderausstellung "Wir gehen ans Eingemachte", die noch bis Donnerstag, 27. November, im Niederrheinischen Freilichtmuseum zu sehen ist und das Haltbarmachen, Konservieren und Lagern von Lebensmitteln in vortechnisierter Zeit zeigt.

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