11. September 2008

Im Sommer kühl, im Winter warm

Energietipp des Monats: Auf die richtige Dämmung kommt es an

Herten - Von der letzten Hitzewelle hat Deutschland sich inzwischen längst erholt. Auch in den Wohnungen herrschen wieder angenehme Temperaturen. Wer während der heißen Wochen in seinen vier Wänden besonders viel geschwitzt hat, muss sich in der kalten Jahreszeit allerdings warm anziehen: Räume, die sich im Sommer stark aufheizen, kühlen sich im Winter auch schnell ab. Schuld daran ist eine schlechte Dämmung.

Eine neue Dämmung kann auch bei älteren Häusern bis zu 70 Prozent der Energiekosten einsparen. Gedämmt werden müssen die Räume, die entweder an eine Außenwand oder an unbeheizte Räume wie beispielsweise Keller oder Dachböden grenzen. Gute Anlässe, das Haus neu zu dämmen, sind ohnehin anstehende Reparatur- oder Sanierungsarbeiten wie zum Beispiel die Erneuerung des Daches oder der Fassade. Bei umfassenden Modernisierungen ist die energiesparende Dämmung laut Energie-Einsparverordnung (EnEV) sogar vorgeschrieben. Als „umfassend“ gelten folgende Maßnahmen:
- Erneuerung der Bauteile um mehr als 20 Prozent
- Anbau von Räumlichkeiten von mehr als 30 Kubikmetern
- Ausbau des Dachbodens zum Wohnraum
- Erneuerung des Daches um mehr als ein Fünftel

Wichtig ist eine möglichst lückenlose Dämmung. Sonst entstehen so genannte „Wärmebrücken“, die die Wärme schnell von innen nach außen transportieren. Prädestinierte Stellen für solche Wärmebrücken sind etwa die Übergänge von der Wand zu Decke, Rohr- und Kabeldurchleitungen. Grundsätzlich sollten Hausbesitzer einen Fachmann zu Rate ziehen: Rund ein Viertel aller Baumängel werden durch unsachgemäße Dämmungen verursacht.

Vor allem bei der Dämmung der Außenwände ist Vorsicht geboten. Wird der Dämmstoff beispielsweise an der Innenwand aufgetragen, darf sich zwischen Dämmschicht und Wand keine Feuchtigkeit absetzen. Sonst kann sich Schimmel bilden. Um das zu vermeiden, braucht die Innendämmung eine Dampfsperre, zum Beispiel in Form von wasserundurchlässiger Folie. Geeignet sind auch Dämmmaterialien, die die Feuchtigkeit in den Raum zurück geben, zum Beispiel Lehm oder Calziumsilikat. Sie brauchen keine zusätzliche Dampfsperre. Häuser mit zur Feuchtigkeit neigenden Außenwänden sollten grundsätzlich nicht von innen gedämmt werden. Die zwei häufigsten Dämmungsvarianten für die Fassade sind die Vorhangfassade und das Wärmeverbundsystem. Letzteres wird direkt auf die Wand aufgebracht und anschließend verputzt. Bei der so genannten Vorhangfassade wird vor der Dämmschicht eine neue Fassade angebracht.

Wer beginnt, sein Haus zu dämmen, sollte bei den Außenwänden nicht aufhören. Um ein ideales Ergebnis zu erzielen, sollten auch Dach und Keller mitgedämmt werden. Da vor allem im Keller häufig feuchte Wände trocken gelegt werden müssen, sollte hier immer ein Fachmann ans Werk gehen. Das Dach zu dämmen, gestaltet sich wesentlich unkomplizierter. Wer den Dachboden nicht als Wohnraum nutzt, kann zum Beispiel einfach eine Dämmschicht auf den Fußboden des Speichers auflegen. Sie sollte trittfest sein und mit Verbundplatten abgedeckt werden, damit sie begehbar bleibt. Dabei sollte man unbedingt beachten: Sehr stark eingedrückte Dämmmaterialien verschlechtern den Dämmwert.

Die Dachdämmung bietet auch eine gute Gelegenheit, den Dachboden als zusätzlichen Wohnraum nutzbar zu machen. Der Dachstuhl kann zum Beispiel von innen mit einer Dämmschicht versehen werden. Ist gerade eine Dachsanierung fällig, empfiehlt sich die Dämmung von außen. Das heißt, sie wird über den schrägen Dachstuhlbalken, den so genannten Sparren, angebracht. Auch zwischen die Dachsparren passt in der Regel Dämmmaterial. Das bietet sich allerdings nur als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Dämmung an: Die Sparren selbst bilden stets Wärmebrücken.

Auf dem Markt sind Dämmmaterialien in Hülle und Fülle erhältlich. Es gibt anorganische, organische und nachwachsende Materialien, die sich zum Dämmen eignen. Je kleiner ihre Wärmeleitzahl ist, desto effektiver dämmen sie. Welche Materialien sich allerdings genau für welche Gegebenheiten eignen, kann ein Fachmann am besten beurteilen. Also: Immer den Expertenrat einholen. Schon im Vorfeld der Dämmung sind die Profis gefragt: Im Rahmen einer Energiebratung sollten Hausbesitzer klären, welche Maßnahmen überhaupt sinnvoll sind und welche Arbeiten kombiniert werden sollten. Aufnahmen mit der Thermografiekamera in der kalten Jahreszeit zeigen darüber hinaus, an welchen Stellen im Haus besonders viel Wärme entweicht.

Für Kunden der Hertener Stadtwerke ist Wilhelm Vortmann der Ansprechpartner rund ums Thema Energieberatung. Er ist telefonisch erreichbar unter 02366/307-145, oder per E-Mail unter w.vortmann@herten.de.

Weitere Energiespartipps gibt es unter www.hertener-standtwerke.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


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