Straßen frei für kleine Brennstoff-Busse

30.10.2008 | Herten

Antrieb durch Wasserstoffzellen wird im Vest getestet

Gemütlich mit einem Shuttelbus auf die Halde Hoheward fahren und das ganz umweltfreundlich. Mit den zwei neuen Brennstoffzellenhybridbussen, die das Nahverkehrsunternehmen Vestische ab 2009 einsetzt, kann dies Wirklichkeit werden. Die neuen Busse sind deutlich kleiner als ihre großen „Linienbrüder“. Auf 5 Meter Länge bieten sie Platz für 22 Personen. Auch Rollstuhlfahrer fahren bequem mit.

Der „Midi-Bus“ wird hauptsächlich über eine Brennstoffzelle mit Energie versorgt. Der Tank ist platzsparend auf dem Dach montiert. Mit einer Tankfüllung fährt der Bus bis zu 200 Kilometer und das besonders leise.

Reicht die Energie der Brennstoffzelle einmal nicht aus, wird eine Batterie zugeschaltet, die den Elektromotor dann versorgt. Welche Energiequelle der Motor gerade anzapft, merken die Fahrgäste nicht.

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel freut sich über die Prototypen, die nun im Vest getestet werden. „Wichtig ist nicht nur, die Firmen nach Herten zu holen, die mit Wasserstoff zu tun haben. Wir werden ein richtungweisendes Kompetenzzentrum schaffen, und zwar hier, auf Ewald“, betont Hertenes Bürgermeister.

Auch Uta Heinrich, Bürgermeisterin der Stadt Marl hält es für unverzichtbar, die Busse auf der Straße zu testen. Die Bus-Karutschen würden in Marl produziert, allein darum sei eine Beteiligung am Projekt unverzichtbar.

Landrat Jochen Welt ließ es sich nicht nehmen, auf die Produktionskette der Busherstellung hinzuweisen. Von Italien werden die Busplattformen mit Elektroantrieb nach Gladbeck geschickt. Hier rüstet die Firma Hydrogenics die Fahrzeuge mit Wasserstofftechnologie auf. „Im Vest wird dieses Gemeinschaftswerk dann erprobt“, erläutert Jochen Welt.

80 Prozent der Zeit wird man die Busse auf den Straßen im Vest sehen. Neben touristischen Highlights, die die kleinen „Sauber-Busse“ anfahren, werden sie ansonsten auf weniger frequentierten Strecken zum Einsatz kommen. Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen ist darüber glücklich. „Immerhin betreibt die Vestische nun mit den zwei Fahrzeugen die größte wasserstoffgetriebene Busflotte Deutschlands“, betont er lachend. 

Mit 375.000 Euro ist ein Hybrid-Bus teuer als ein herkömmlicher Linienbus, der ungefähr 230.000 Euro kostet. Trotzdem sollen keinerlei Kosten an die Fahrgäste weitergegeben werden. Dafür sorgt ein umfassendes Finanzierungspaket mit starken Partnern.

Ein Großteil der Finanzen kommt von der EU, dem Land NRW, dem Kreis Recklinghausen und dem Hychain-Verbund. Als Sponsoren unterstützen die Sparkassen Vest, Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen das Projekt. Auch die Stadtwerke Herten und die Emschergenossenschaft tragen einen Teil der Kosten. So sollen die Betriebskosten für die ersten fünf Jahre gedeckt sein.

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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Pressetermin: Brennstoffzellenhybridbussen / Oktober 2008

Pressetermin: Brennstoffzellenhybridbussen / Oktober 2008