07. November 2008

Niederrheinisches Freilichtmuseum Grefrath: Die Zeit verrinnt: Sanduhren gestern und heute

Kreis Viersen

"Die Zeit verrinnt - Sanduhren gestern und heute", heißt eine Studioausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum, die von Sonntag, 9. November bis Donnerstag, 27. November, im Goltzius- Saal zu sehen ist. "Die Ausstellung zeigt Sanduhren und ähnliche Geräte, die nach diesem Prinzip funktionieren", berichtet Dr. Katharina Hüsers-Döhmen, stellvertretende Leiterin des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath. Insgesamt werden etwa 65 Exponate aus zwei privaten Sammlungen ausgestellt. "Die Faszination, die von der Sanduhr ausgeht, hat keineswegs nachgelassen, sie wird bis heute genutzt", so Hüsers-Döhmen.

Die Studioausstellung ist in sieben Gruppen eingeteilt: "Je nach Verwendungsart sind dabei einfache Eieruhren ebenso zu finden wie Stundengläser, Telefonuhren oder Schiffssanduhren", so Hüsers-Döhmen. Kostbare so genannte Predigeruhren aus dem 18. Jahrhundert gehören zu den besonderen Höhepunkten. Diese reich dekorierten Sanduhren bestehen aus vier Gläsern. Zu Beginn der Predigt wurden sie auf die Kanzel gestellt und zeigten je eine viertel, eine halbe, dreiviertel und ganze Stunde an. Anhand der Sanduhr hatten Prediger und Kirchenbesucher einen guten Überblick über den Verlauf der Predigt.

Neben den einzelnen Ausstellungsstücken gibt es umfangreiche Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Sanduhren. Diese wurden zum größten Teil vom pensionierten Oberstudiendirektor Georg Strasser aus Kempen, einem der beiden Aussteller, verfasst.

Bereits im 14. Jahrhundert fand die Sanduhr als wenig störanfälliges Zeitmessgerät, das man überall hin mitnehmen und verwenden konnte, allgemeine Verbreitung. Benutzt wurden die Sanduhren auch in der Schiff-Fahrt als so genannte Stunden-Uhren. "Diese Stundenuhren dienen heute nur noch der Dekoration", so die stellvertretende Leiterin des Museums.

Praktische Verwendung fanden die Sanduhren in den 1970er Jahren als Telefon-Sanduhren. Damals wurde der Einheitspreis in Höhe von 20 Pfennig für ein Ortsgespräch von beliebiger Länge abgeschafft. Stattdessen wurden die Gespräche im Acht-Minuten-Takt berechnet. Mit einer Sanduhr hielten viele Menschen beim Telefonieren die laufende Zeit - und die Kosten - im Auge. Diese Sanduhren sind in verschiedenen dekorativen und zweckmäßigen Formen im Goltzius-Saal zu sehen.

Doch die Ausstellung hat noch mehr zu bieten: Neben Eier-, Tee- und Telefon-Uhren sowie Uhren, die im medizinischen Berech eingesetzt werden, wird auch eine bunte Vielzahl an Sanduhren, die bis heute in Spiel, Werbung oder Dekoration Anwendung finden, gezeigt.

Das Niederrheinische Freilichtmuseum hat dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter der Telefonnummer 02162-91730.

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Sanduhren

Sammler und Aussteller Georg Strasser (rechts) zeigt Kulturdezernent Professor Dr. Leo Peters (links) und der stellvertretenden Museumsleiterin Dr. Katharina Hüsers-Döhmen ein besonderes Exemplar der Sanduhren-Ausstellung. Foto: Kurt Lübke/Kreis Viersen/Abdruck honorarfrei
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