14. November 2008

Schulleiter zu Besuch in Litauen: Partnerschaft der Berufsschulen und Kooperation der Förderschulen geplant (mit Foto)

Kreis Viersen

Erfahrungsaustausch in Litauen: Auf Einladung der Präsidentin des Landkreises, Gema Umbrasiene, verbrachten Dr. Hans-Joachim Kornblum, Leiter des Berufskollegs Kempen, und Jürgen Engelberth, Leiter der Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, einige Tage im Kreis Panevezys. Seit 2007 pflegt der Kreis Viersen freundschaftliche Beziehungen zum Kreis Panevezys. Bei ersten Treffen im vergangenen Jahr waren die Grundlagen für eine mögliche Kooperation gelegt worden

"Wir planen eine internationale Schulpartnerschaft zwischen dem Berufskolleg Kempen und zwei Berufsbildenden Schulen im litauischen Landkreis Panevezys sowie einer Partnerschule in der Hauptstadt Vilnius", berichtet Kornblum. Dazu gab es erste Gespräche mit den Leitungen der Schulen für Technik und Wirtschaft in Kupiskis sowie im Beruflichen Trainingszentrum der Stadt Panevezys. Schnell wurde klar, dass der Bereich Technik zunächst die Basis für eine zukünftige Kooperation darstellen soll. "Hier gibt es die meisten Gemeinsamkeiten", so Kornblum. Weitere Themen sollen im Laufe der Zeit herausgearbeitet werden.

"Die Kollegen würden gerne zu einem Besuch kommen und hier die Arbeit im Berufskolleg kennen lernen", so Kornblum. Mögliche Schüler- und Lehreraustausche könnten im Rahmen von EU-Förderprogrammen finanziert werden.

Ein Austausch von Lehrkräften stand auch in den Gesprächen zwischen Jürgen Engelberth und seinen Gesprächspartnern in Litauen zur Diskussion. Engelberth stellte zunächst die Arbeit der von ihm geleiteten Förderschule vor. "Großes Interesse bestand an der Sichtweise, dass es sich bei verhaltensauffälligen Schülern auch um Kinder und Jugendliche mit Potential handelt und sie in ihren schwierigen Lebensbedingungen zu sehen sind", stellte Engelberth fest. In Birzai soll im nächsten Jahr eine Schule für Geistig-Behinderte in eine Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung umgestaltet werden. "Hier sollen in Zukunft auffällige Schüler unterrichtet werden", so Engelberth. "In den Gesprächen standen deshalb vor allem unsere Erfahrungen im Umgang mit auffälligen Schülern im Mittelpunkt". Das Interesse war riesig: Neben der Präsidentin des Landkreises Panevezys nahmen auch der zuständige Schulrat, der Bürgermeister der Stadt Birzai, Kirchenvertreter, Vertreter der Polizei und des Jugendamtes sowie die Schulleitung teil. "Die Litauer sind sehr an einer Kooperation interessiert", so Engelberth. "Vor allem in der Förderung emotional-verwahrloster Jugendlicher besteht ein großes Informationsdefizit. Gerne würden sich die Lehrkräfte bei einem Austausch vor Ort ein Bild von unserer Schule und unserer Arbeitsweise machen. Beim Aufbau der neuen Schule brauchen sie noch sehr viel Hilfe und Unterstützung." Für das Frühjahr 2009 sind weitere Gespräche geplant.

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Besuch in Litauen

Dr. Hans-Joachim Kornblum, Leiter des Berufskollegs Kempen (links), und Jürgen Engelberth, Leiter der Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung Foto: Horst Siemes/Kreis Viersen – Abdruck honorarfrei
Besuch in Litauen

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