Gedenkfeier: 90-Jahr-Feier zum Ende des 1. Weltkriegs

20.11.2008 | Herten

Schülergruppe reist nach Arras

Die 90-Jahr-Feier zum Ende des 1. Weltkrieges erlebten zehn Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Herten und der Rosa-Parks-Schule in einem ungewöhnlichen Rahmen. Nicht in Herten, sondern in der Partnerstadt Arras wohnten die Schüler den Feierlichkeiten bei. In Begleitung von Udo Schwertheim (Gymnasium) und Gerd Lange (Rosa-Parks-Gesamtschule) reisten sie nach Frankreich.

Die Teilnahme war eine Premiere, denn nie zuvor waren deutsche Schüler zu einer derartigen Gedenkfeier eingeladen worden – eine symbolische Geste von großer Bedeutung.

Nach der Ankunft in Arras und der Begrüßung durch Madame Dulion von der Sektion Nord der ONAC (Nationalbüro der ehemaligen Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer) sowie Madame Lefevre als Vertreterin des Bürgermeisters von Arras für internationale Angelegenheiten, wartete ein umfangreiches Programm auf die Besucher.

Wie fühlt man sich in einem unterirdischen Kalksteinbruch aus dem Mittelalter? Bei dem Besuch der „Carrières Wellington“, unterirdischen Gängen die im 1. Weltkrieg tausenden Soldaten eine Woche lang als Unterkunft dienten, konnten die Schüler dies am eigenen Leib erfahren. Soldaten konnten von dort aus unbemerkt von den deutschen Truppen unterirdisch durch 19 Kilometer lange Stollen die Schützengräben von Vimy erreichen. Eine beeindruckende Gedenkstätte, in diesem Punkt waren sich die Besucher einig.

Natürlich besuchte die internationale Gruppe auch den größten deutschen Soldatenfriedhof in Frankreich, Neuville St. Vaast. 45.000 Soldaten liegen dort begraben. Am Nachmittag ging es zu der kanadischen Gedenkstätte von Vimy, wo in Beton gegossene Schützengräben den Stellungskrieg im 1. Weltkrieg nachvollziehbar machten. Für die Schüler kaum vorstellbar: Deutsche und die Alliierte Soldaten lagen sich bis auf 20 Meter gegenüber.

Nach Besuch des größten Nationalfriedhofs Frankreichs und einem Abendessen im Rathaus von Arras sah man sich gemeinsam einen von französischen Schülern gedrehten Film zum 1. Weltkrieg an. Zeit für einen Gedankenaustausch: Betroffenheit löste der unterschiedliche Umgang mit dem 11. November in Frankreich, Belgien und Deutschland aus. Während in anderen Ländern den unzähligen Opfern des 1. Weltkriegs gedacht wird, beginnt in vielen Teilen Deutschlands die „närrische Saison“ - größer konnte für die Besucher der Widerspruch kaum sein.

Offizieller Höhepunkt der Reise war die Kranzniederlegung am Mahnmal vor dem Bahnhof von Arras. Zwei der Hertener Schülerinnen legten gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Herten, Karl-Heinz Forst, einen Kranz nieder. Ein weiterer Kranz wurde von einem Hertener Schüler gemeinsam mit zwei Schülern aus weiteren Partnerstädten von Arras niedergelegt. So war symbolisch die europäische Jugend vertretend. Beim Abspielen der Nationalhymnen wurde zur Überraschung der Gäste zuerst die deutsche Hymne gespielt. „Das war eine sehr schöne Geste“, sagte Gerd Lange, Begleitperson der Rosa-Parks-Schüler.

Voller neuer Eindrücke fuhren die Teilnehmer wieder in die Heimat zurück.

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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