„Weniger – älter – bunter“ – Strategien für Hertens Zukunft

26.11.2008 | Herten

Stadt Herten präsentiert Konzept zum demografischen Wandel

Experten in ganz Deutschland sind sich einig: Der demografische Wandel ist nicht aufzuhalten. Das heißt: Wir werden „weniger, älter und bunter“. Die Stadt Herten hat mit „Herten 2020“ jetzt ein Konzept vorgestellt, in dem nicht nur aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Strategien, sondern auch Chancen des demografischen Wandels aufgegriffen werden.

Bereits seit 2001 befasst sich die Stadt mit den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf alle Lebensbereiche in der Kommune: Die Frühförderung von Kindern wird weiter ausgebaut, alle Grundschulen und einige weiterführende Schulen bieten mittlerweile eine Ganztagsbetreuung an, neue Projekte in der Altenhilfe wurden ins Leben gerufen, Programme zum Stadtumbau bringen neues Leben in die Stadtteile und neue Unternehmen wurden angesiedelt. Mit diesen und vielen weiteren erfolgreichen Maßnahmen reagiert die Stadt auf die künftige Bevölkerungsentwicklung.

 

Das Konzept „Herten 2020“ versteht sich als Zwischenbilanz und Fortschreibung dieser bereits begonnen Maßnahmen und beschreibt die Schwerpunktthemen der künftigen Arbeit: 

  • Wohnen / Wohnumfeld
  • Wirtschaft / Arbeit
  • Bildung / Kultur
  • Gesundheit / Freizeit

Mittel- und langfristiges Ziel der Stadt ist es, jungen Familien nicht nur familienfreundliche Wohnmöglichkeiten und hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote, sondern auch gute berufliche Perspektiven zu bieten.

 

Für die älteren Mitbürger werden die bestehenden Freizeit- und Wohnmöglichkeiten auch in Zukunft weiter ausgebaut. Gerade sie sind aus dem gesellschaftlichen Leben nicht wegzudenken, beteiligen sich aktiv an kulturellen und sozialen Projekten und stärken familiäre wie nachbarschaftliche Strukturen.

 

Stadtbaurat Volker Lindner vertritt mit seinem gesamtstädtischen Konzept eine klare Linie: „Wir verstehen Stadtumbau nicht nur als eine Verbesserung der Infrastruktur, sondern setzen ganz gezielt Schwerpunkte in den Bereichen Bildung, Integration, Soziales. Doch diese großen Ziele kann die Verwaltung nicht im Alleingang stemmen.“

 

Projektleiterin Susanne Barth betont: „Aufgrund der knappen Ressourcen wird die Stadt auch zukünftig auf Partner angewiesen sein. Unternehmer ebenso wie Sozialverbände, Vereine und nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger werden gebraucht, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern.“

 

Durch deren Engagement in vielfältigen Netzwerken und Kooperationen konnten bereits nennenswerte Erfolge erzielt werden. „Zusammen geht mehr“ - dieses Motto gilt nicht nur für die Ausstellung zum demografischen Wandel, die derzeit im 2. Stock des Rathauses zu sehen ist - es ist auch das Leitthema für den demografischen Wandel in unserer Stadt.  

 

 

Hintergrund:

 

Wo besteht  Handlungsbedarf ?  -   Einige Beispiele:

 

Wohnungen für Ältere:

Die meisten Hertener möchten so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden und im  gewohnten Quartier wohnen bleiben. Mit Zunahme der älteren Bevölkerung (der Anteil der über 65-Jährigen liegt bei ca. 22 Prozent) steigt der Bedarf an Seniorenwohnungen. Beim Seniorenbüro liegen aktuell rund 200 Anfragen für Seniorenwohnungen vor. Vom barrierearmen Bad bis hin zum betreuten Wohnen sind die unterschiedlichsten Wohnmodelle gefragt.

Der Bedarf kann nicht allein durch Neubau gedeckt werden und auch nicht alle Seniorinnen und Senioren wollen umziehen.

Die Stadt informiert deshalb private Vermieter in Veranstaltungen über die zukünftige Nachfrage und zeigt auch Möglichkeiten der öffentlichen Förderung auf. Außerdem wurde der Dialog mit den Wohnungsgesellschaften aufgenommen, um mögliche Verbesserungen im Wohnungsbestand auszuloten.

 

„Demografiefeste“ Betriebe:

Angesichts des Geburtenrückgangs klagen viele Betriebe schon heute über einen Mangel an qualifizierten Fachkräften. Gleichzeitig Qualifizierungs- und Gesundheitsangebote für ältere Arbeitnehmer geschaffen werden. Mehr Frauen sollen den Zugang zur Erwerbstätigkeit finden, familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Baustein dafür. 

Die IHK hat für Betriebe eine Checkliste herausgegeben, die die Anforderungen des demografischen Wandel an das Thema Personalmanagement darstellen. In Kooperation mit der IHK will die Wirtschaftsförderung Betriebe motivieren, sich auf die neuen Entwicklungen einzustellen.

 

Die Stadtgesellschaft wird bunter:

Gemeint ist damit nicht nur der wachsende Anteil von Kindern und Jugendlichen aus zugewanderten Familien, sondern auch die Veränderungen der Familienstrukturen und der Lebensstile bei deutschen, wie ausländischen Einwohnern.

Es gibt immer mehr Alleinerziehende, Singles, sogenannte Patchwork-Familien und die Familien werden kleiner. Die Stadt hat ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot geschaffen, zusätzlich sollen der Aufbau von Nachbarschaftsnetzwerken und Selbsthilfegruppen weiter verstärkt werden. 

 

Wie geht es weiter?

Das Konzept wird dem Rat  (26.11.08) vorgestellt und geht im Januar 2009 zur Beratung in die Fachausschüsse. Im Februar soll es vom Rat beschlossen werden.

Danach werden in Zusammenarbeit mit externen Akteuren die Themen konkretisiert.  (siehe Beispiele) Für das  kommenden Jahr ist außerdem geplant, die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Infrastruktur (Verkehr , Versorgung etc.) zu untersuchen.

Pressekontakt: Pressestelle, Nele Däubler (Pressesprecherin), Tel: 02366/303-357, Mail: n.daeubler@herten.de



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Herten 2020 - Demografischer Wandel