08. Dezember 2008

Kreis- und Stadtbücherei Kempen: Literaturversorgung im Wandel der Zeit

Kreis Viersen

Mehr als 30 Jahre war der Kreis Viersen mit der Kreis- und Stadtbücherei für die Literaturversorgung im Kreisgebiet zuständig. In dieser Zeit wurden mehr als acht Millionen Bücher und rund drei Millionen Medien, wie Ton- und Videokassetten, CD, DVD und Computerspiele, ausgeliehen. "Insgesamt haben wir in 30 Jahren rund 32.000 Büchereiausweise ausgestellt", berichtet Sigrid Meyer-Süsterhenn, seit acht Jahren Leiterin der Kreis- und Stadtbücherei. Die Renner unter den ausgeliehenen Büchern blieben die deutschen Klassiker von Goethe bis Schiller. Wartelisten gab es bei den Harry- Potter-Bänden, die immer schnell vergriffen waren. "Rund 1,5 Millionen Euro investierte der Kreis Viersen in Bücher und Neue Medien", berichtet Kulturdezernent Prof. Dr. Leo Peters.

Viele Jahre lang hatte sich der Kreis Viersen bei der Literaturversorgung auf die Vergabe von Zuschüssen für kommunale und kirchliche Büchereien beschränkt. "Mitte der 60er Jahre kam dann der Gedanke auf, dass eine ausgewogene Literaturversorgung nur durch eine mobile Bücherei möglich sei", so Kulturdezernent Prof. Dr. Leo Peters. "Zielsetzung war von Anfang an, die Versorgung mit Literatur nur dort anzubieten, wo es keine kommunale Bibliothek gab oder wo Teile der Stadt und Gemeinde nicht erreichbar waren", sagt Landrat Peter Ottmann.

1971 war es dann soweit: Diplom Bibliothekar Lothar Pfau, der im Oktober 1970 der erste Leiter der Kreisbibliothek wurde, hatte ein Bibliothekskonzept entwickelt, und der erste Bücherbus nahm seine Fahrt auf. "Er hatte neun Haltepunkte in Kempen, Nettetal, Tönisvorst und Willich", sagt Sigrid Meyer-Süsterhenn. Verwaltung und Magazin der Bücherei befanden sich in Unterweiden. Das Angebot kam gut an, vier Jahre später nahm ein zweiter Bus mit Haltepunkten in Niederkrüchten, Grefrath, Schwalmtal und Brüggen seine Fahrten auf. Damit war die Versorgung aller Städte und Gemeinden im Kreis Viersen gewährleistet. "Der Bestand der Bücherbusse bestand zum größten Teil aus Kinder- und Jugendbüchern", so Meyer-Süsterhenn.

1986 entstand dann die Kreis- und Stadtbücherei Kempen durch die Fusion der bestehenden Einrichtungen im Kulturforum Franziskanerkloster in Kempen. "Als Sonderform blieben die fahrbaren Bibliotheken mit den Haltestellen in den Städten und Gemeinden", so die Leiterin.

Im Laufe der Jahre erweiterte die Kreis- und Stadtbücherei ihr Angebot kontinuierlich: 1990 hielten die ersten neuen Medien (Tonkassetten und Videos) Einzug in die Bibliothek. Heute machen DVD, CD oder Computerspiele im aktuellen Bestand rund 15 Prozent aus. Bücher standen und stehen im Mittelpunkt. "Für uns war es immer wichtig, gerade Kinder an das Lesen heranzuführen", berichtet Meyer-Süsterhenn. Deshalb gab es auch in den vergangenen Jahren neben der normalen Ausleihe ein vielfältiges Aktionsprogramm für große und kleine Leser: 15 Jahre gab es ein Sommerferienprogramm unter dem Motto Ritter, Zirkus oder klassische Kinderbücher. Sommerleseclub, Führungen für Schulklassen, Aktionen für Schulen und Kindergärten gehörten ebenfalls zum Angebot. "Dabei wurde auch der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern immer wichtiger. Ohne ihre Mithilfe wäre manche Kinderveranstaltung, wie Malen oder Basteln, nicht möglich gewesen."

2004 erweiterte das Medienzentrum das Angebot der Bibliothek. Zwei Jahre später kündigten Tönisvorst und Grefrath den Bücherbus. Im vergangenen Jahr wurde das Ende der Trägerschaft des Kreises Viersen beschlossen. "Der Kreis Viersen wird auch in Zukunft eine optimale Literaturversorgung haben", verspricht Kulturdezernent Peters. Der Medienbestand wurde jetzt aufgeteilt: Mit 50.000 Medien erhielt die Stadt Kempen den Löwenanteil. Etwa 12.000 Medien gehen an die neue Bücherei in Schwalmtal, 16.000 nach Niederkrüchten. Ein kleinerer Anteil zwischen 100 und 500 Medien wird an Brüggen und Grefrath verteilt", berichtet Meyer-Süsterhenn. Die Kreis- und Stadtbücherei Kempen schließt am 20. Dezember ihre Pforten, die Stadtbibliothek Kempen öffnet am Dienstag, 13. Januar 2009.

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Leiterin des Medienzentrums Foto: Alois Müller - Kreis Viersen/Abdruck honorarfrei
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