19. Dezember 2008

Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen: Neukonzeption des ÖPNV-Angebotes hat sich bewährt

Busse fahren anschlusssicher

Kreis Viersen

Nach dem etwas holprigen Start der Neukonzeption des Busnetzes zum 1. Januar 2005 zeigen sich der Aufsichtsratsvorsitzende der Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen, Rudi Alsdorf, und Geschäftsführer Anton-Günther Bielefeld nunmehr mit dem Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs im Kreisgebiet zufrieden. "In der Zeit von montags um 6 Uhr bis freitags um 22 Uhr fahren die Busse anschlusssicher. Bewährt hat sich auch das dreistufige Angebot Linienbus, Schnellbus und Taxibus-System," so Bielefeld. Gerade das Taxi-Bus-System werde in Schwachverkehrszeiten sehr gut angenommen. Es fährt auf Bestellung und damit besonders kostengünstig. Erprobt wurde es zunächst im Raum Niederkrüchten/Brüggen. Zwischenzeitlich wurde das Angebot auf weitere Linien in Kempen, Grefrath und Tönisvorst ausgedehnt. Der Taxi-Bus ersetzt zwischen 10 und 12 Uhr, zwischen 14 und 17 Uhr und nach 19 Uhr auf den ausgewiesenen Linien den Linienbus. "Sinnlose Leerfahrten konnten so eingespart werden", berichtete Geschäftsführer Bielefeld. Nachgebessert werden soll noch beim Schnellbus. Die Schnellbusse, die ursprünglich die schnellen Ortsverbindungen abdecken sollten, müssen in den Hauptverkehrszeiten noch alle Haltepunkte anfahren. Dies geht zu Lasten der Fahrzeit. Ziel der VKV ist hier, weitere Verbesserungen zu erzielen.

Kommunen werden entlastet

Mit einer spürbaren Entlastung können die acht VKV-Gemeinden im kommenden Jahr rechnen (die Stadt Viersen zählt nicht dazu, da diese eine eigene Verkehrsgesellschaft besitzt). 55 Prozent der Kosten des ÖPNV tragen die Städte und Gemeinden, 45 Prozent kommen aus den Fahrpreiszahlungen. Aufgabe der VKV ist es, die Kosten so gerecht wie möglich zu verteilen. Beeinflusst werden diese vom Finanzierungssystem des Verkehrsverbundes.

Das neue Finanzierungssystem des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr stellt sich dem von der EU geforderten Wettbewerb. Nach dem nun vorliegenden Rechnungsergebnis für 2006 zeigt sich, dass sich die Umstellung des Nahverkehrsangebotes positiv auswirkt. Insgesamt werden den Kommunen im Kreisgebiet rund 510.000 Euro erstattet. Geringere Fahrleistungen durch die neue Neukonzeption machen etwa 200.000 Euro aus. Der Rest ergibt sich durch intensive Preisverhandlungen mit den beauftragten Verkehrsunternehmen. So kann die Mehrbelastungsumlage 2009 auf 3,4 Millionen Euro gesenkt werden. Auch für 2010 rechnen Alsdorf und Bielefeld mit einem guten Rechnungsergebnis.

Tarifstrukturreform

Ein weiteres Ziel der Verhrsgesellschaft Kreis Viersen ist, die Ungerechtigkeit bei der Gestaltung der Tarifgebiete im Kreisgebiet zu beseitigen, insbesondere für die beiden Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten. Beide Gemeinden bilden jeweils ein einzelnes Tarifgebiet, wogegen Brüggen/Nettetal und Grefrath/Kempen/Tönisvorst jeweils zu einem Tarifgebiet zusammengefasst sind. Die VKV möchte Niederkrüchten dem Tarifgebiet Brüggen/Nettetal und Schwalmtal dem Tarifgebiet Viersen angliedern. Dies wurde bisher vom VRR und den Verkehrsunternehmen abgelehnt. Ein kleiner Teilerfolg ist jedoch zu vermelden: Ab 1. April 2009 zahlen ÖPNV-Benutzer aus Niederkrüchten und Schwalmtal nicht mehr Preisstufe D (Einzelticket 10,50 Euro) für Fahrten nach Kaarst, Meerbusch oder Neuss sondern Preisstufe C (Einzelticket 8,90 Euro). "Das ist ein guter Anfang", sagte Geschäftsführer Anton-Günther Bielefeld.

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