06. Februar 2009

Landrat Ottmann besuchte insolventen Autozulieferer Henniges in Grefrath: "Verhalten optimistischer Blick in die Zukunft" (mit Foto)

Drastischer Umsatzeinbruch wird erwartet/Industrie-Investor gesucht

Kreis Viersen

Die Zukunft des Automobilzulieferers Henniges in Grefrath (Kreis Viersen) sehen Insolvenzverwaltung und Werksleitung "verhalten optimistisch". Das ist der Eindruck von Landrat Peter Ottmann und Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen, nach einem Firmenbesuch an der Bahnstraße in Grefrath. Das Spezialunternehmen für Karosserie-Abdichtungselemente hatte Ende November 2008 das Insolvenzverfahren beantragt. Derzeit beschäftigt die Firma rund 800 Mitarbeiter.

Ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters machte klar, dass es Einschnitte geben werde. "Wir haben ab März 2009 Zeit, das Unternehmen so darzustellen, dass wir eine schwarze Null schreiben", sagte er in dem Gespräch, an dem auch der Grefrather Bürgermeister Herbert Kättner teilnahm. Dazu sei es notwendig, sich um Nachfolgeprojekte und Aufträge zu bemühen. Deutlich wurde auch, dass dringend ein neuer Investor gesucht und gefunden werden müsse. "Dieser sollte auf keinen Fall ein Finanzinvestor sein, sondern am besten ein Investor aus dem industriellen Bereich", so die Insolvenzverwaltung. Henniges (vormals GDX, Draftex) habe nach wie vor einen sehr guten Ruf in der Branche, auch seien die Produkte qualitativ und technisch gesehen auf einem hohen Niveau.

Vertrauen in das Unternehmen und seine Mitarbeiter zeigen auch die Gläubiger sowie Lieferanten der Firma. Werksleiter Sungur Dertürk: "Wir müssen unsere Kunden davon überzeugen, dass Henniges auch zukünftig ein zuverlässiger Partner ist. Daran arbeiten wir mit Hochdruck".

Während in einigen Teilen des Werkes kurz gearbeitet wird, muss in einem Bereich auch samstags und sonntags produziert werden, um den Auftrag der Kunden zu erfüllen. Henniges hat 2008 einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro erzielt. Für 2009 erwartet der Insolvenzverwalter - auch aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Automobilindustrie - einen "drastischen Einbruch". Hauptabnehmer für die Henniges-Produkte (Karosserie-Abdichtungselemente) sind BMW, VW/Audi und Mercedes.

Landrat Peter Ottmann bot seine Hilfe an, soweit dies im Rahmen seiner Möglichkeiten läge. "Aktionismus sei hier fehl am Platze", sagte der Landrat. Vielmehr läge die Zukunft von Henniges, und damit auch die Sicherung der für die Gemeinde Grefrath so wichtigen Arbeitsplätze, am Verhandlungsgeschick der Insolvenzverwaltung. Ottmann appellierte an den guten Willen aller Beteiligten, sich an einer guten Lösung zu beteiligen.

www.kreis-viersen.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Unternehmensbesuch beim Autozulieferer Henniges

Grefraths Bürgermeister Herbert Kättner, Werksleiter Sungur Dertürk, Insolvenzverwalter Hans Dieter Mielke, Landrat Peter Ottmann und WFG-Geschäftsführer Rolf Adolphs (von links) im Gespräch. Foto: Alois Müller/Kreis Viersen - Abdruck honorarfrei
Unternehmensbesuch beim Autozulieferer Henniges

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Kaspar Müller-Bringmann
Pressesprecher
Rathausmarkt 3
41747 Viersen
Tel. 02162 / 39-1024
Fax 02162 / 39-1026
pressestelle@kreis-viersen.de
www.kreis-viersen.de

Diese Pressestelle ist Mitglied bei presse-service.de [www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.