„Jedem Kind ein Instrument“ startet Modellphase an Förderschulen

16.02.2009 | Herten

Wetterlied: Christy-Brown-Schüler entdecken erste Instrumente

Wer die Cheerleader-Gruppe der Christy-Brown-Schule einmal in Aktion gesehen hat, der weiß, dass Musik ein fester Bestandteil ihres Alltags ist. Mit der Ausweitung des Programms „Jedem Kind ein Instrument“(JeKI) auf Förderschulen, wird der Bereich Musik an der Christy-Brown-Schule ab jetzt noch stärker gewichtet. In einem Pilotprojekt werden 28 Schüler mit körperlichen oder motorischen Einschränkungen von einer speziell geschulten Lehrerin der Musikschule Herten unterrichtet.

„Musikalische Elemente gehören fest zum Schulalltag und haben große Bedeutung für unsere Schüler“, betont Schulleiter Klaus Beyer-Dannert, darum sei die Beteiligung an dem Projekt keine Frage gewesen. Wichtig für den Schulleiter: „Wir wollen keine ‚abgespeckte’ Version des JeKi-Projekts, wir wollen eine individuelle.“

Für Bürgermeister Dr. Uli Paetzel ist die Christy-Brown-Schule „ein starker Teil unserer Schullandschaft.“ Da Herten außerschulische Bildungseinrichtungen wie die CreativWerkstatt, die VHS oder die Musikschule noch stärker auf die Schulen ausrichten wolle, begrüßt er die Ausweitung des JeKI-Projekts.

Getreu dem JeKI-Motto, müsse jedes Kind die Chance haben, ein Instrument zu erlernen, macht Musikschulleiterin Sabine Fiebig deutlich. Sie ist sicher, dass sich bei jedem Christy-Brown-Schüler ein individueller Zugang zur Musik finden lässt. Sabine Fiebig blickt auf eigene Erfahrungen in der Arbeit mit behinderten Kindern zurück. „Diese Erfahrung sensibilisiert auch im alltäglichen Unterricht mit anderen Kindern. Ich freue mich, dass unsere Lehrerin Petra Vogt nun die gleichen Erfahrungen machen kann.“

Petra Vogt hat über zwei Jahre lang eine Zusatzausbildung für den Musikunterricht mit behinderten Kindern absolviert. Seit einigen Wochen bringt sie der Pilotgruppe nun den Umgang mit Instrumenten bei. „Wir haben bereits ein erstes Lied mit den Kindern einstudiert. Beim ‚Wetterlied’ stellen die Kinder Regen, Sonne oder Schnee mit Instrumenten nach. Sie sind total begeistert und haben schon heute Morgen ihrem kleinen Auftritt entgegengefiebert“, so Petra Vogt über die Arbeit mit den Christy-Brown-Schülern.

Prof. Dr. Irmgard Merkt vom Lehrstuhl für Musikerziehung und Musiktherapie in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung an der Technischen Universität Dortmund ist begeistert von der Darbietung der kleinen Musiker: „Hier bekommen Kinder die Möglichkeit sich selbst zu entwickeln. Wir geben ihnen nur die Werkzeuge.“ Sie finde es bemerkenswert, wie konzentriert und fokussiert die Kinder das Lied vorgetragen hätten. Ihr Grundsatz: „Wir brauchen keine Sonderpädagogen, wir brauchen besonders gute Pädagogen.“ In ihren Augen findet in der Christy-Brown-Schule genau solch gute Pädagogik statt.

Im JeKI-Unterricht werden die Kinder nicht nur von der Musiklehrerin betreut. Im so genannten „Tandem-Unttericht“ sind auch Lehrer der Schule, Zivildienstleistende und Integrationshelfer mit im Raum. Erstmal läuft das Projekt für eineinhalb Jahre an der Christy-Brown-Schule. „In dieser Zeit wollen wir erst mal Erfahrungen sammeln“, erläutert Sabine Fiebig.

Ausgewählt für das JeKI-Projekt an Förderschulen, wurden neben der Christy-Brown-Schule die Max-Wittmann-Schule in Dortmund und die Rheinische-Förderschule in Essen.

Pressekontakt: Anne Schwierz (Volontärin) Telefon: 0 23 66 / 303 180 E-Mail: a.schwierz@herten.de



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JeKI an Förderschulen

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