Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 19. März 2009

Licht aus, Fenster schließen, Heizung runter

Projekt "Energiesparen macht Schule" kommt bei Bocholter Schülern an

Bocholt (pd).

Was machen Karl Kühl, Laila Lampe und ihre Freunde Herd, Heizung und Fön im Stadttheater Bocholt? Sie nehmen Reißaus vor Linus, dem Energieverschwender – und bringen nebenbei 900 Grundschulkindern bei, warum Energiesparen wichtig ist. Das Theater „UNVERPACKT“ gastierte an zwei Tagen auf den städtischen Bühnenbrettern. Es ist Teil des auf fünf Jahre angelegten Projektes „Energiesparen macht Schule“, das die Stadt Bocholt zusammen mit dem Beratungsbüro e&u aus Bielefeld seit 2006 betreibt.

Die Aktion hat zum Ziel, den Energieverbrauch in den 25 Bocholter Schulen durch optimales Nutzerverhalten zu senken und damit einen Beitrag zur Kostensenkung und zum Klimaschutz zu leisten. Bei Erfolg erhalten die Schulen einen festen Anteil der Einsparungen zur eigenen Verfügung. Auch die Projektbegleitung durch die „e&u energiebüro GmbH“ und die Finanzierung von gering-investiven Maßnahmen in den Schulen erfolgt ausschließlich aus den Einsparungen.

Konkret sorgen drei Maßnahmen für Einspareffekte. Zum einen soll das Verhalten der Schüler geändert werden, zweitens werden die Hausmeister geschult z.B. im Umgang mit der Heizungstechnik, und drittens wird durch kluge Vorausplanung von Terminen gespart. Das heißt z.B., Elternabende oder Kurse terminlich so zu legen, dass Räume nicht doppelt beheizt werden müssen.

Bei der Ermittlung der eingesparten Energie werden Effekte durch technische Neuerungen wie z.B. einer modernen Heizanlage herausgerechnet. Gemessen wird nur der eingesparte Verbrauch, der durch aufmerksames Verhalten erzielt wird, also: Licht aus, Fenster schließen, Heizung runter, Wasserhahn zu immer dann, wenn es nicht nötig ist. Schüler sollen dafür ein Gespür entwickeln.

„Energiesparen soll auf diese Weise selbstverständlich werden“, sagt Bettina Baron vom „e&u“-Energiebüro. Beim Start des Projektes vor drei Jahren wurde festgestellt, dass viele Klassenräume überheizt waren. Vielfach hatten die Temperaturen weit über den 20 Grad gelegen. „Jedes Grad weniger spart 6 % Heizenergie“, rechnet Baron vor.

Zudem lässt sich bei Stand-by Geräten und Computerservern viel Energie sparen – und damit auch Geld.

Neben der Theorie müssen die Schüler selbst ran. Dafür sind sie mit Messgerätekoffern ausgerüstet worden. „Es ist wichtig, dass Schüler selbst messen und ausprobieren, was man bespricht. Wir können erste Erfolge verbuchen“, so Hans-Peter Wildfeuer, Schulleiter der Ludgerusgrundschule.

In 2006 gab es bereits messbare Erfolge. Strom konnte zu 16 % eingespart werden. Baron: „Normal sind Werte zwischen 10-15 %, allein durch aufmerksames Verhalten.“ Diesen Prozentwert werden auch die Jahre 2007/08 erreichen, so die Energieexpertin. Die Auswertung mit genauen Zahlen wird gerade aufbereitet. Bei Strom und Wasserverbrauch sei Bocholt „ebenfalls auf gutem Weg“. Strom konnte schon in 2006 leicht um 1,4 % gesenkt werden, Wasser hingegen stieg damals um 1,3 % an. Im Jahr 2006 kamen so rund 41.000 Euro Kostenersparnis zusammen.

Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo unterstützt das Projekt: „Bocholt setzt in Sachen Klimaschutz seit Jahren auf eine Strategie der kleinen, konsequenten Schritte, die nun zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammengefügt wurden. Nicht zuletzt deshalb ist Bocholt jüngst von der Landesregierung zur ´Klimakommune NRW´ gekürt worden. Das Programm „Energiesparen macht Schule“ ist solch ein Baustein dieses Mosaiks. Positiv ist der Doppeleffekt: Die Stadt spart zum einen Energiekosten an öffentlichen Gebäuden, zum anderen können Kinder und Jugendliche ihr Wissen um den sorgsamen Umgang mit Energie auch im Elternhaus umsetzen. Gewinner sind also unsere Bürger und das Klima allgemein.“

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Spaß haben und Lernen zugleich: Bocholter Grundschüler freuen sich zusammen mit dem Energie-Drachen und Bettina Baron vom "e&u"-Beratungsbüro (r.). (Foto: Stadt Bocholt)