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Presseinformation

24. März 2009
Die Frage der Kinderbetreuung ist nur eine der Herausforderungen
Im Auftrag des Kreises Steinfurt vermittelt „Unternehmen: WiederEinstieg“ SGB-II-Empfängerinnen in Arbeit

Kreis Steinfurt/Rheine. Manche Lebensläufe verlaufen nur in eine Richtung. Einige enden auf dem Chefsessel, andere am entgegen gesetzten Ende. Viele Menschen aber erleben Hochs und Tiefs in ihrem Beruf. Wie eine Frau, die Jennifer Rott stark in Erinnerung geblieben ist. Die Diplom-Pädagogin arbeitet bei „Unternehmen: WiederEinstieg“ von abz, der „arbeit-bildung-zukunft GmbH“. Ziel dieser Gruppenqualifikation des Kreises Steinfurt in Rheine ist, SGB-II-Empfängerinnen wieder in Arbeit zu vermitteln.

 

Die Frau, von der Jennifer Rott erzählt, hat vor einiger Zeit an der Maßnahme teilgenommen. Marie Wagner (Name geändert) möchte arbeiten, gerne im Verkauf, ist gepflegt und hat gute Umgangsformen. „Ich bin erst einmal von einer schnellen Vermittlung ausgegangen“, sagt die Pädagogin.

 

Marie Wagner lebt sich rasch im „Unternehmen: WiederEinstieg“ ein. Die Frauen sind dort in Teilzeit abwechselnd wochenweise tätig. Sie haben unterschiedliche Aufgaben. Die eine Gruppe besorgt unter anderem Büromaterial, andere suchen Stellenangebote aus der Zeitung und dem Internet. Eine dritte Gruppe überlegt, zu wem der Job passen könnte und recherchiert weiter – so lernen alle etwas über Bürokommunikation und moderne Arbeitsorganisation.

 

Wenn die Frauen nicht beim „Unternehmen: WiederEinstieg“ arbeiten, haben sie andere Aufgaben, die sie mit den beiden Diplom-Psychologinnen Barbara Ultes und Annika Schlienkamp vereinbaren. Es geht dabei immer darum, sogenannte „Vermittlungshemmnisse“ zu reduzieren und die vielfältigen Herausforderungen einer berufstätigen Frau anzunehmen: Die Teilnehmerinnen kümmern sich um ihre Gesundheit und ein gepflegtes Äußeres, nehmen Beratungsangebote wahr, üben Vorstellungsgespräche und schreiben Bewerbungen. Fast alle Frauen haben auf ihrem Aufgabenzettel, eine Betreuung für ihre Kinder zu organisieren. Das Team von abz zeigt ihnen verschiedene Möglichkeiten auf. „Leben Großeltern in der Nähe? Können der Kindesvater oder eine Tagesmutter zeitweise die Betreuung übernehmen? Sind die Kinder alt genug für den Kindergarten?“ sind nur einige der Fragen, die besprochen werden.

 

Die Vermittlung von Marie Wagner gestaltet sich schwieriger als erwartet. Denn sie hat, wie die meisten Frauen in der Qualifizierungsmaßnahme, weitere Herausforderungen zu bewältigen. Sie hat keine abgeschlossene Ausbildung, hohe Schulden und die momentane Familiensituation ist belastend. Wie viele der Teilnehmerinnen erzieht auch Marie Wagner ihre beiden Kinder alleine, das jüngere ist behindert. Die Frau hat auch mit sich selbst Probleme, traut sich nicht mehr zu, in den Verkauf zu gehen, bekommt depressive Verstimmungen.

 

Das abz-Team stabilisiert Marie Wagner in intensiven Gesprächen. Mit dabei sind auch ihr sogenannter PAP, ihr persönlicher Ansprechpartner bei der Stadt Rheine, und ihre Ansprechpartnerin der GAB. Beide beraten und betreuen individuell. Marie Wagner bricht nicht ab – im Gegensatz zu einigen anderen Frauen. Es hat sich gelohnt: Heute hat sie ihr erstes Ausbildungsjahr zur staatlich anerkannten Altenpflegerin bereits erfolgreich gemeistert.

 

Infokasten:

 

Die Aufgabenverteilung

 

Der Kreis Steinfurt ist eine sogenannte „Optionskommune“. Konkret bedeutet dies, dass er sich um die Bezieher des Arbeitslosengeldes II und auch ihre Vermittlung in den Arbeitsmarkt kümmert. STARK (Steinfurt Arbeitsförderung kommunal), ein Amt, das zur Kreisverwaltung gehört, steuert die Prozesse. Die Bewilligung ist delegiert an die Städte und Gemeinden. Diese stellen die Ansprechpartner in den Rathäusern zur Verfügung. Die GAB (Gemeinsam für Arbeit und Beschäftigung) übernimmt als Fachdienst die Arbeitsvermittlung für die Hilfesuchenden in den 24 Städten und Gemeinden vor Ort. Auch das Fallmanagement wird – mit Ausnahme der Städte Rheine, Ibbenbüren und Emsdetten – von der GAB durchgeführt.




Zu dieser Pressinformation können wir Ihnen folgende Medien anbieten:
Zum Download bitte mit dem Mauszeiger auf Bild oder Symbol klicken.

Unternehmen WiederEinstieg 1




Unternehmen WiederEinstieg 2



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de