Bocholt, 03. April 2009
Bioplastik gehört in den Restmüll
Bocholt (pd).
Sog. "Bioplastik" ist derzeit im Kommen. Im Supermarkt gibt es zum Beispiel die Bioplastik-Tüte. Trotz des ungemein ökologisch klingenden Namens gehört Bioplastik nach Gebrauch aber keinesfalls in die Biotonne - sondern in den Restmüll. Darauf weist der Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt jetzt aktuell hin.
Kunststoffverpackungen, die man aus biologisch abbaubaren Werkstoffen wie zum Beispiel Cellulose oder Maisstärke herstellt, sind zur Zeit von der Rücknahme- und Verwertungspflicht befreit. "Lizenzentgelte für den Grünen Punkt oder einen anderen Lizenzpartner müssen für die Entsorgung dieser Verpackungen nicht gezahlt werden", erläutert Abfallberaterin Karin Kalka-Freundt.
Die Bioplastikverpackungen gehören daher nicht in den Gelben Sack. Doch wohin mit diesen Bioplastikmaterialien? Es gibt mittlerweile Getränkeflaschen, Folien, Plastikschalen und - ganz neu - auch Tragetaschen bei einer großen Lebensmittelkette aus Bioplastik. Pfiffige Hersteller haben das Bioplastik als Lücke im System erkannt, um Kosten für die Lizenzgebühr zu sparen. Zudem lässt sich prima mit dem Verpackungsaufdruck hergestellt aus Bioplastik werben.
"Problematisch wird dies nur dann, wenn diese vermeintlich gut kompostierbaren Verpackungen in der Biotonne landen", so Kalka-Freundt. Denn biologisch abbaubare Verpackungen benötigten zu lange für die Verrottung. Ziel der Kompostierung in einer großen Kompostanlage sei aber der möglichst rasche und verlustarme Abbau des Materials.
Biomüll, der in Bocholt in der Biotonne landet, muss anschließend im Kompostwerk Gescher in maximal acht Wochen zu fertigem Kompost verarbeitet sein. Für einen vollständigen Abbau des Bioplastiks ist diese Zeit viel zu kurz. Deshalb rät Karin Kalka-Freundt von der Abfallberatung Bocholt, Bioplastik in Bocholt nicht in die Biotonne zu werfen: "Dieser Kunststoff kann zur Zeit nur in der Restmülltonne entsorgt werden."
Vorsicht sei besonders bei den Biofolienbeuteln geboten, die man in den Vorsortiergefäßen zur Sammlung von Biomüll nutzen könnte, so die Abfallberaterin. Diese Beutel werden von den Müllwerkern wie herkömmliche Plastiktüten angesehen und können dazu führen, dass die Biotonne ungeleert stehen bleibt. Aus diesem Grund sollte man keine Biofolienbeutel für die Biotonne verwenden, sondern sich mit Beuteln aus Papier oder Zeitungspapier zum Einwickeln der Bioabfälle begnügen.
Gleiches gilt auch für die neu auf den Markt gekommenen Tragetaschen aus Bioplastik. Diese dürfen künftig in Bocholt auf keinen Fall in der Biotonne landen, da sonst die Biotonne nicht geleert wird.
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Die Tüte aus Bioplastik gehört in die Restmülltonne. (Foto: ESB)