27. April 2009

Zertifikat für Schwalmtaler Schüler: 17 Bus-Scouts als Streitschlichter in Schulbussen

Kreis Viersen

Jeder will der Erste sein und den besten Platz im Bus ergattern. Da wird gedrängelt und geschubst, ohne Rücksicht auf schwächere Schüler. Eine alltägliche Situation an den Bushaltestellen, die immer wieder für gefährliche Zwischenfälle sorgt. Der Arbeitskreis "Sicherheit an und in Linien- und Schulbussen" versucht im Kreis Viersen mit verschiedenen Aktionen für mehr Sicherheit zu sorgen. In der Gemeinde Schwalmtal fahren in den nächsten Tagen 17 so genannte Bus-Scouts in den Schul- und Linienbussen mit, die bei Streitigkeiten zwischen den Fahrschülern vermitteln sollen.

"Die Schüler der achten Klasse der Janusz-Korczak-Realschule und des Gymnasiums St. Wolfhelm in Schwalmtal wurden seit Anfang Januar in insgesamt acht Trainingseinheiten auf ihre Aufgabe vorbereitet", berichtet Silvia Buske, Jugendschutzbeauftragte im Kreisjugendamt Viersen. "In Rollenspielen lernten sie, wie sie sich beispielsweise bei Rangeleien um einen Platz oder Streitigkeiten unter Mitschülern verhalten sollen" so Buske. Die Jugendlichen hatten sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet, ein Ausweis mit Lichtbild weist sie als Bus-Scouts aus.

Vier Lehrer des Schulzentrums stehen den Scouts als ständige Ansprechpartner bei ihrer nicht immer einfachen Aufgabe zur Seite. "Es war zunächst nicht leicht, Mädchen und Jungen für diese Ausbildung zu gewinnen, weil viele fürchteten, bei Streitigkeiten selber ins Visier der Störenfriede zu rücken", sagte Buske. Beate Hake von den Krefelder Stadtwerken übernahm das Training von Schülern und Lehrern, die jetzt ein Zertifikat über die absolvierte Ausbildung erhielten.

Anlass für den Einsatz von Bus-Scouts war ein schwerer Unfall im Busbahnhof Brüggen Ende Januar 2007, bei dem ein zehnjähriger Junge unter einen heranrollenden Bus gestoßen und schwer verletzt wurde. Der Busbahnhof in Brüggen wurde nach dem Unfall umgebaut und sicherer gemacht. Auch die Bushaltestelle am Schulzentrum Schwalmtal wurde aufgerüstet: Große Stopp-Schilder, gelbe Markierungen auf dem Boden sowie eine gelbe erhobene Hand sorgten für mehr Sicherheit. Dazu gab es die Vereinbarung "Sicherer Schulweg". Dieser Vertrag, den alle Schüler beim Erhalt eines Schokotickets bekamen, musste von der Schule, dem Busunternehmer sowie vom Schüler und seinen Eltern unterschrieben werden. Darin wird rücksichtsvolles Verhalten am und im Bus vereinbart. "Bei Missachtung der Regeln kann der Busfahrer die Randalierer sofort vor die Tür setzen", so Elmar von der Forst, Mitglied des Arbeitskreises "Sicherheit an und in Linien- und Schulbussen."

Mit der Ausbildung der Bus-Scouts hat die Gemeinde Schwalmtal eine Vorreiter-Rolle im Kreis Viersen übernommen. "Die Nachfrage steigt ständig an, so dass das Programm "Bus-Scouts" und weitere Initiativen auf jeden Fall weitergeführt werden, um langfristig die Sicherheit aller Fahrschüler im Kreis Viersen zu gewährleisten", so die Jugendschutzbeauftragte. So werden zum Schuljahresbeginn wieder Eltern und Lehrer an den Haltestellen Aufsicht führen. "Und im Verkehrsunterricht der weiterführenden Schulen wird das Verhalten an Haltestellen und die Gefahren am und im Bus ebenfalls ausführlich thematisiert", so Buske.

Weitere Informationen unter der Telefonnummer 02162-391868.

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Bus-Scouts

17 Schüler des Schulzentrums Schwalmtal erhielten jetzt ein Zertifikat als Bus-Scouts: In Zukunft sollen sie an und in Bussen für mehr Sicherheit sorgen. Foto: Horst Siemes/Kreis Viersen-Abdruck honorarfrei
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