„Wir sind fit für Ausbildung“

06.05.2009 | Herten

Stadt will mehr Jugendliche in Ausbildung vermitteln

Die Martin-Luther-Schule ist nicht nur Schule, sondern auch Frisörsalon, Gärtnerei und Floristikladen. Wenn sich Jungs etwas unbeholfen gegenseitig den Kopf waschen, dann ist das aktive Berufswahlorientierung. Bei der Veranstaltung „Wir sind fit für Ausbildung“ wurden Hertener Unternehmer davon überzeugt, Auszubildenden eine Chance zu geben. Veranstalter war der Arbeitskreis des „Lokalen Übergangsmanagements“.

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel betont in seiner Ansprache zu den über 40 Unternehmerinnen und Unternehmern: „Die allermeisten Jugendlichen wollen arbeiten, wir müssen ihnen diese Chance geben.“

Aber wie vermittelt man Jugendliche von Hauptschulen in Ausbildungsstellen? Mit einem Kurzfilm zeigte die Martin-Luther-Schule den „Königsweg“. Ab der fünften Klasse lernen die Schüler verschiedene Berufe kennen und testen ihre Begabungen. Es gibt einen eingerichteten Frisörsalon, eine Floristin zeigt den Umgang mit Blumenschmuck, Gärtner und Maurer verschönern mit den Jugendlichen das Außengelände. „Seniorexperten zeigen den Jugendlichen was es heißt zu arbeiten, und sie lernen Grundkenntnisse für verschiedene Ausbildungsberufe“, erklärt Hanne Marx, Sozialpädagogin an der MLS.

Im zehnten Schuljahr findet dann für die Typ A-Schüler ein Jahrespraktikum statt. Einmal pro Woche arbeiten sie in Betrieben und können so Kontakte knüpfen und ins Arbeitsleben „schnuppern“. Dieses Modell verhalf Ines Leber zu ihrem Ausbildungsplatz. Sie arbeitete ein Jahr lang als Praktikantin bei Elektro Krenn als Bürokraft. „Obwohl wir eigentlich nicht im Büro ausbilden, haben wir uns doch für Ines entschieden“, so Ausbilder Alexander Böse: „Sie hat uns viel Arbeit abgenommen, sich gut ins Team eingefügt und durch Leistung überzeugt.“

Wolfgang Seidel, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, weiß: „Es ist schon lange nicht mehr so, dass man automatisch nach der Schule einen Ausbildungsplatz bekommt.“ Ohne die nötigen Ressourcen können Schulen nicht mit dieser Problematik umgehen. Verschiedene Partner helfen beim Übergang zwischen Schule und Beruf. „Ich freue mich, dass wir heute diese Partner vorstellen können.“

In verschiedenen Gesprächsrunden interviewte Anke Bruns, Moderatorin beim WDR; Träger, die sich im lokalen Übergangsmanagement engagieren. Nicole Motzkus, Mitarbeiterin beim Christlichen Jugenddorf (CJD) klärt über die Arbeit in den Werkstätten auf. Zeitgleich präsentieren Jugendliche, was sie in der CJD-Schlosserei und Schreinerei gelernt haben – live vor Ort wird gefräst, gebohrt und geschmiedet.

Auch Vertreter der JOB-Börse  von der rebeq, Berufsberaterinnen der Arbeitsagentur, Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK), sowie der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer Münster, der Vestischen Arbeit/ ARGE standen den Unternehmern Rede und Antwort. Dr. Michael Wagner von der Firma Hannes zeigte Interesse an einem Jahrespraktikanten: „Diese Praktikumsform kannte ich leider bislang gar nicht.“ Besonders bei den mittelständischen Unternehmen gab es Informationsbedarf. Wie kann ich selber ausbilden? Gibt es finanzielle Unterstützung für Auszubildende und Praktikanten? An wen kann ich mich wenden, wenn ich einen Ausbildungsplatz vergeben möchte?

Delia Temmler von der städtischen Beschäftigungsförderung freut sich über die positive Resonanz und das große Interesse. „Ich hoffe, dass wir mit dieser Veranstaltung eine Brücke zwischen Schülern und Arbeitgebern schaffen konnten“, so Delia Temmler. Für Fragen rund ums Thema steht Delia Temmler unter der Telefonnummer 023 66 / 303 544 zur Verfügung.

Pressekontakt: Anne Schwierz Telefon: 0 23 66 / 303 180 E-Mail: a.schwierz@herten.de



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Kampagne: "Wir sind fit für Ausbildung"

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