Kreis Steinfurt/Hörstel/Emsdetten. Mit der Idee, junge Menschen mit den Mitteln und Medien ihres Alltags an ein kreativ-künstlerisches Arbeiten heranzuführen, haben das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst und die Galerie Münsterland in Emsdetten das Kooperationsprojekt „Hot Spots“ entwickelt. Im Mittelpunkt des ersten Projekts der Medienkunstreihe stehen Handyfilme von Jugendlichen, die die Künstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich jetzt im Kreis Steinfurt gesammelt haben. Die Stuttgarterinnen tauchten unvermittelt an Plätzen auf, die für Jugendliche von Bedeutung sind: Kultur- und Jugendtreffs, öffentliche Plätze, Diskotheken und Schulen.

Dort konnten Jugendliche ihre selbstgedrehten Handyfilme direkt via Bluetooth in die mobile Clipstation der Künstlerinnen überspielen. Insidertipps über besondere Veranstaltungen und Treffs bekamen die Künstlerinnen über die vielen Kontakte und Begegnungen von den Jugendlichen selbst.

Das Projekt wird gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen und der Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Zwecke im Kreis Steinfurt. Landrat Thomas Kubendorff und sein Stellvertreter Bernhard Hembrock überreichten Gerd Andersen, Leiterin des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, und Dr. Andrea Brockmann, Leiterin der Galerie Münsterland, jetzt den Scheck.

Das Projekt basiert auf der Idee eines Handyfilmarchivs, das Eva Paulitsch und Uta Weyrich seit 2006 deutschlandweit aufbauen. Die gesammelten Handyfilme werden im Internet-Blog der Künstlerinnen unter www.pw-videoblog.de veröffentlicht. Ab Samstag, 11. Juli, vermitteln außerdem das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst und die Galerie Münsterland die Filme. In Emsdetten wird der öffentliche Raum mit Filminhalten bespielt. Auf diese Weise besetzen Jugendliche durch eine Projektion temporär den öffentlichen Raum und treten den Passanten unerwartet gegenüber. Im Kunsthaus werden die Künstlerinnen über eine Inszenierung und Ausstellung vom 11. Juli bis 9. August die Filminhalte multimedial erlebbar machen.

Eva Paulitsch und Uta Weyrich präsentieren darüber hinaus seit dem 1. Mai eine große Handyfilminstallation im international bekannten Zentrum für Medienkunst (ZKM) in Karlsruhe. „Das ist eine Auszeichnung, auch für unser Projekt“, freuen sich Gerd Andersen und Andrea Brockmann.