Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 27. Mai 2009

"Hochschulen die dünne Suppe kochen, haben keine Chance"

Kriegesmann begeistert beim Unternehmerfrühstück

Bocholt (pd).

Mit plakativen Aussagen begeisterte der Präsident der Fachhochschule Gelsenkirchen, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, beim Unternehmerfrühstück im Hotel Residenz in Bocholt, zu dem die städtische Wirtschaftsförderung und die Unternehmerverbandsgruppe e.V. eingeladen hatten.

Rund neunzig Vertreter von Unternehmen, Organisationen und Verbänden waren der Einladung gefolgt und folgten den Ausführungen Kriegesmanns, der seit gut einem Jahr Präsident der Fachhochschule Gelsenkirchen ist. Die Bedeutung der Fachhochschule für die gesamte Region nahm auch Bürgermeister Peter Nebelo trotz Terminknappheit zum Anlass, das Unternehmerfrühstück zu besuchen. "Es freut mich besonders, dass Sie spontan meiner Bitte gefolgt sind, sich hier beim Business-Break zu präsentieren", so Nebelo. "Aus Sicht der Wirtschaftsförderung freuen wir uns natürlich", ergänzte Wendelin Knuf vom Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, "Ihnen damit heute eine entsprechende Plattform zur Kontaktaufnahme und zum Informationsaustausch mit der FH anbieten zu können".

Schon zu Beginn lobte Kriegesmann im Interview mit Jennifer Beenen, Pressesprecherin der Unternehmerverbandsgruppe e.V., den Einsatz der hiesigen Unternehmen für die Fachhochschule in Bocholt, "das Engagement ist in Bocholt viel größer als an vielen anderen Standorten, davon profitieren wir selber auch in hohem Maße", so Kriegesmann. In den weiteren Ausführungen stellte Kriegesmann die Forcierung der dualen Ingenieur-Ausbildung mit Facharbeiterbrief nach zwei Jahren und dem "Bachelor of engineering" nach weiteren zwei Jahren als eine seiner Hauptaktivitäten heraus. "Da wir in den nächsten Jahren weiter einen chronisches Unterangebot an Ingenieuren haben werden, ist es genau das, was die Unternehmen für den eigenen Nachwuchs brauchen", ist sich Kriegesmann sicher.

Absolventen des dualen Systems schnitten deutlich besser ab, als die "normalen" Studenten. "Wir kommen bei uns auf unter zehn Prozent, die das Studium abbrechen, bei den anderen Studiengängen sind es in NRW oft über 50 %". Auch seien seine Studenten im dualen System zu 80 % in der Regelstudienzeit fertig, "und sie haben den Riesenvorteil, sofort ins Unternehmen einsteigen zu können, kennen das Unternehmen, kennen die Abläufe und brauchen keine Einarbeitungszeit", lobt Kriegesmann.

Mit beißender Ironie antwortete Kriegesmann auf die Frage, ob er denn mit dem Zuschlag für einen Studienort für 40 Studierende zufrieden sein könne. "Wir haben uns riesig gefreut", so Kriegesmann, "es hätten ja auch noch weniger sein können". Das sei ein schwerer Schlag ins Kontor für seine FH gewesen, "da wird das Ausbaukonzept als 'excellent' von der Jury bewertet", berichtet Kriegesmann, "und am Ende werden wir 'aufgrund der regionalen Ausgewogenheit' nicht berücksichtigt". "Aber wir sind im Wettbewerb und stellen uns diesem" blickt er positiv voraus, "wir haben mit der FH Gelsenkirchen 10 Jahre gebraucht, bis alles richtig lief", so Kriegesmann, "das wird auch den anderen Hochschulen so gehen".

Auf die heimischen Unternehmen bezogen, plädierte Kriegesmann einmal mehr dafür, die Fachkräfte in der Region zu formen, "Fachhoschulabsolventen sind excellent, wenn sie hier vor Ort studieren, dann auch noch im dualen System, ist die Bindung an das Unternehmen und an den Standort größer", weiß Kriegesmann.

Auf die Frage, ob der Druck, mehr Studierende aufzunehmen, auf die Qualität durchschlägt, antwortet Kriegesmann, "Hochschulen, die dünne Suppe kochen, haben keine Chance unsere Absolventen haben beste Chancen, wir setzen auf Nachhaltigkeit".

Das komplette Interview können Sie am Donnerstag, 28.5.2009, auf der www.bocholt.de lesen.

Ludger Dieckhues, Geschäftsführer von Stadtmarketing Bocholt, direkt angesprochen von Dr. Georg Hungerkamp zur Zusammenarbeit Handel / FH, berichtet, dass die Werbegemeinschaft Bocholt gemeinsam mit der Fördergesellschaft der Fachhochschule Bocholt zum 3. Handelsforum am 21.9. in die Fachhochschule einladen wird. Als namhafte Referenten konnten der Minister für Bauen und Verkehr des Landes NRW, Herr Lutz Lienenkämper sowie die Leiterin von Münster Marketing, Frau Bernadette Spinnen gewonnen werden. Thematisch geht es u.a. um die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Handel und Fachhochschule, Initiativen im Citymarketing sowie privates Engagement im Handel. Dieckhues lud Prof. Dr. Kriegesmann direkt ein, zur Einleitung des Handelsforums einen Einführungsvortrag zu halten. "Wie komme ich da jetzt wieder heraus", sagte Kriegesmann im Anschluss an das Unternehmerfrühstück gerne zu. Weitere Details werden in Kürze folgen.

Jürgen Paschold von der Unternehmerverbandsgruppe e.V. gab zum Abschluss den Hinweis auf das nächste Unternehmerfrühstück am 26. August, "dann freuen wir uns, Prof. Dr. Ralf Neuhaus vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft hier in Bocholt begrüßen zu dürfen. Er wird zum Thema 'Ganzheitliche Produktionssysteme' referieren".

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit, Bruno Wansing, Telefon 0 28 71 95 35 71, E-Mail: bruno.wansing@mail.bocholt.de


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Unternehmerfrühstück am 27.5.2009 Bild 1
Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (links) im Interview mit Jennifer Beenen - Foto: Bruno Wansing, www.bocholt.de

Unternehmerfrühstück am 27.5.2009 Bild 2
Gäste beim Unternehmerfrühstück am 27.5.2009 - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Unternehmerfrühstück am 27.5.2009 Bild 3
Gäste des Unternehmerfrühstücks am 27.5.2009 - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt