Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 29. Mai 2009

Vorgängerbau der Königsmühle im Wasser des Aasees

Stadtarchiv präsentiert das Foto des Monats Juni

Bocholt (pd).

Der zuständige Grabungsleiter des Westfälischen Landesmuseums für Vor- und Frühgeschichte in Münster, Philipp R. Hömberg, staunte nicht schlecht, als bei seinen Grabungen im Rahmen der Ausschachtungsarbeiten zum neuen Aasee ca. 250 Meter südöstlich der Aa-Brücke am Königsmühlenweg und etwa 80 Meter nördlich des Pleystrangs und 40 Meter vom ehemaligen Bachbett der Aa entfernt im April 1978 ein trapezförmiges massives Eichenholzbalkenwerk im sandigen Boden ergraben wurde.

Die mächtigen rund 11,5 Meter langen  Längs- und die ursprünglich sicher noch längeren Querbalken, alle von 30-35 cm Dicke, waren mit Holzzapfen verbunden und zum Teil von außen mit Nut und Feder 8 cm dick verbrettert.

Das Balkenwerk war nach damaligen und heutigen Erkenntnissen das frühneuzeitliche Fundament eines massiven Nutzbaus, vermutlich eines ca. 200 Meter weiter östlich errichteten Vorgängerbaus der seit dem 18. Jahrhundert (wohl 1745) errichteten und im Zuge des Aaseebaus im Jahre 1982 abgerissenen "Königsmühle", die manchen noch in Erinnerung ist.      

Wer mit dem Segel- oder Tretboot vom Bootssteg am Aasee aus nach Osten startet,  sieht in kurzer Entfernung  zum Südufer hin die Fundamentreste in einem abgegrenzten Areal im Wasser.

Das Jahrhunderte im feuchten Erdreich konservierte Eichenholz der Fundamentbalken ist so auch künftig am besten der Nachwelt zu überliefern und gibt unaufdringlich Kunde von der in Bocholts Geschichte immer wieder unter mehreren unterschiedlichen Besitzern auftauchenden Königsmühle. 

Um sie rankt sich auch die Sage vom Mühlenschulzen Diederich, der, seit er im 13. Jahrhundert die Mühle als Lehen verlor, in dunklen Nächten um Mitternacht mit einer Laterne in der Hand den Weg von der Königsmühle  zum Kreuzberg suchend umherwandeln und wieder verschwinden soll.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Stadtarchiv, Dr. Hans D. Oppel, Tel. 02871- 953 347


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Grabungsarbeiten zum Aasee
Bei Grabungsarbeiten zum Aasee wurde ein frühneuzeitliches Fundament gefunden.