03. Juni 2009

Kreis Viersen: Organspende rettet Leben - ein Erfahrungsbericht (mit Foto)

Kreis Viersen

Bundesweit warten rund 12.000 Menschen auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Der Bedarf ist dabei dreimal so hoch wie die Anzahl der Spender. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation sterben etwa ein Drittel aller Patienten, die eine neue Niere, Leber, Lunge oder ein Herz benötigen, bevor ein passendes Organ zur Verfügung steht. Um auf die Problematik der Organspende aufmerksam zu machen, ist am Samstag, 6. Juni 2009, wieder der Tag der Organspende. Auch der Poststempel des Kreises Viersen macht mit dem Aufdruck Organspende auf das Thema aufmerksam.

Wie eine Organspende das Leben retten kann, hat Heinz-Peter Pollmanns aus Dülken erlebt: Der 63-Jährige erhielt am 31. Dezember 2007 eine Spenderniere. Sein Leidensweg begann 1977. Damals musste die linke Niere entfernt werden, die rechte war geschädigt. Der kaufmännische Angestellte arrangierte sich mit der Erkrankung bis nach einer Operation 2006 auch die rechte Niere versagte. "Seitdem musste ich dreimal in der Woche an die Dialyse", erinnert sich Heinz-Peter Pollmanns. Er kam auf die Transplantationsliste bei Eurotransplant in Leiden in den Niederlanden und wurde in zahlreichen Gesprächen auf eine mögliche Transplantation vorbereitet. "Dabei wurde ich immer wieder gefragt, ob ich mir überhaupt vorstellen kann, mit einem fremden Organ zu leben, doch das war für mich kein Problem", so Pollmanns. Dafür stellten die Fachärzte, die er aufsuchen musste, um seinen Gesundheitszustand zu überprüfen ein Problem am Herzen fest. "In einer Operation in Aachen bekam ich vier Bypässe", so Pollmanns.

Dann hieß es abwarten. Und er hatte Glück: Nach einem Jahr kam der erlösende Anruf: Eine passende Spenderniere war gefunden. "Eigentlich erfährt man ja nichts über den Spender, doch ich wurde gefragt, ob ich diese Spenderniere haben wollte, weil sie von einer bereits 80 Jahre alten Dame stammte", so Pollmanns. Er überlegte nicht lange, sondern nahm das "Geschenk" an. Am 31. Dezember 2007 wurde ihm die neue Niere in der Uniklinik in Düsseldorf transplantiert. "Am Abend konnte ich schon das Silvesterfeuerwerk auf den Rheinbrücken sehen", so Pollmanns. Drei Tage wurde er isoliert, danach ging alles ganz schnell. "Bereits nach zehn Tagen wurde ich entlassen und es geht mir seitdem sehr gut", so der Rentner. "Abgesehen von den zahlreichen Tabletten, die ich nehmen muss, um eine Abstoßung des neuen Organs zu verhindern, lebe ich wieder ein normales Leben. Ich kann verreisen, ohne auf die Dialyse Rücksicht nehmen zu müssen, kann normal essen und trinken. Meine Lebensqualität hat sich nach der Transplantation erheblich verbessert und ich bin der alten Dame sehr dankbar, dass sie einen Organspenderausweis hatte und nach ihrem Tod mein Leben rettete."

Weitere Informationen zum Thema sowie einen Organspenderausweis gibt es kostenfrei beim Gesundheitsamt des Kreises Viersen unter der Telefonnummer 02162-391693. Informationen gibt es auch im Internet unter www.organspende-info.de oder unter der gebührenfreien Servicenummer 0800/9040400 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).

Transplantation

Wer sich als Organempfänger zu einer Transplantation entschlossen hat, wird bei Eurotransplant angemeldet. Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande ist die zentrale europäische Sammelstelle für alle medizinischen Daten, die für eine Transplantation wichtig sind. Hier werden Daten von Patienten, die als potenzielle Empfänger in Frage kommen, sowie die Daten von möglichen Organspendern gesammelt. Deutschland, Österreich, Holland, Belgien und Luxemburg sind derzeit an die Zentrale angeschlossen. Stirbt ein potenzieller Organspender wird nach Kriterien wie Gewebeübereinstimmung, Wartezeit und Dringlichkeitsstufe ein Patient ausgewählt, der als Empfänger in Frage kommt.

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Heinz-Peter Pollmanns

Eine Organspende rettete sein Leben: Heinz-Peter Pollmanns aus Dülken Foto. Horst Siemes/Kreis Viersen - Abdruck honorarfrei
Heinz-Peter Pollmanns

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Kaspar Müller-Bringmann
Pressesprecher
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