Bocholt, 25. Juni 2009
Nachhaltiges modernes Stadtmanagement
Bürgermeister Peter Nebelo referiert beim deutsch-chinesischen Bürgermeisterforum
Bocholt (pd).
Bocholt (pd) Altbausanierung, Fahrradstadt und das Thema „lebenswerter Stadtraum“ - diese Beispielprojekte aus der Bewerbung zum Wettbewerb „Klimakommune NRW“ stellte Bürgermeister Peter Nebelo am Mittwoch, 24. Juni 2009, auf dem deutsch-chinesischen Bürgermeisterforum vor. Bocholt gewann in diesem Jahr – neben der Gemeinde Saerbeck – den landesweiten Wettbewerb in Sachen Klimaschutz.
Die Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH „Inwent“ hatte zu dieser Veranstaltung mit dem Thema „Nachhaltiges Stadtmanagement vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Entwicklung“ deutsche Bürgermeister mit Kontakten nach China sowie rund 30 chinesische Bürgermeister nach Düsseldorf eingeladen.
Das Forum wurde von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Karin Kortmann, eröffnet. Sie stellte beeindruckende Zahlen zur Bedeutung der Städte in der Zukunft vor: 37 % der Weltbevölkerung lebten im Jahr 2000 in Städten - bis 2015, so Kortmann, werden es 48 % sein. In China werden bis dahin rund 60 % der Bevölkerung, das sind rund 800 Millionen Einwohner, in Städten leben. Das bedeutet für die chinesischen Städte einen Zuwachs von 44 Millionen Menschen pro Jahr oder täglich ein Zuzug von 120.000 neuen Einwohnern. Die chinesischen Städte müssen für ihre Bevölkerung damit täglich 20.000 neue Wohnungen bereitstellen und z. B. 60.000 Liter Trinkwasser-Ressourcen pro Tag neu erschließen.
Der chinesische Vizeminister für Bauen, Stadt- und Gebietsentwicklung, Qui Baoxing, machte in seinem Grußwort deutlich, dass die Herausforderungen, denen sich chinesische Städte in den Bereichen Rohstoffverbrauch, Klimaveränderung, Wasserknappheit und Transport/Verkehr stellen müssen, immens sind. Er unterstrich deshalb die besondere Bedeutung des Bürgermeisterforums und dem damit verbundenen Informationsaustausch, da für die Volksrepublik China Deutschland sich vorbildlich auf einem sehr guten Weg im Bereich Klima- und Umweltschutz befindet. Am Beispiel der USA zeigte er auf, dass der dortige Pro-Kopf-Verbrauch von Kohlendioxid bei 20 Tonnen pro Person liegt, in Deutschland bei 11 Tonnen und weltweit im Durchschnitt bei 4 Tonnen. Um die Erde jedoch zu schützen, so Qui Baoxing, muss der Pro-Kopf-Verbrauch auf 2 Tonnen reduziert werden.
Diese außergewöhnliche Dimension dieser Probleme macht deutlich, so der Bürgermeisterin der Stadt Xi’an, Chen Baogen, dass die Aufgaben und Herausforderungen für die deutschen und chinesischen Städte sehr unterschiedlich sind. Er hielt jedoch in seiner Ansprache fest, dass im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes alle Städte das gleiche Ziel, z. B. saubere Trinkwasserversorgung, umweltgerechte Abfall- bzw. Abwasserentsorgung usw., haben.
Zwei Fachprogrammforen beschäftigen sich außerdem mit denen Themen „Stadtplanung angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise“ und „Anforderungen und „Handlungsmöglichkeiten zum Thema Städte und Klimaschutz“. Hier gaben deutsche und chinesische Bürgermeister praktische Beispiele aus den Kommunen zum Thema Klima- und Umweltschutz.
„Es gibt Wege, die Probleme zu lösen!“, so lautete am Schluss der Veranstaltung das Fazit von Moderator Jari Grosse-Ruyken, Vizedirektor des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs an der Tongji-Universität in Shanghai.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de
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Deutsch-chinesisches Bürgermeisterforum
Am 24. Juni 2009 nahm Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo am Deutsch-chinesischen Bürgermeisterforum teil - Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt