Der "Copi-Engel" weist den Weg zum Schwimmmeister

Herten - Im Freibad Backum sollen sich alle Gäste wohlfühlen – egal ob jung oder alt, ob männlich oder weiblich. Deshalb helfen jetzt Freibad-Regeln, Stress zu vermeiden. Und sollte es doch mal Ärger geben – die „Copi-Engel“ weisen den Weg zum Schwimmmeister-Raum.

„In der Saison 2008 ist es zu erfreulich wenigen Zwischenfällen im Freibad gekommen“, so Badleiterin Petra Anlauf. Das ist auch ein Verdienst des Wachdienstes: Seit dem letzten Jahr unterstützt er die Schwimmmeister gezielt bei der Aufsicht im Freibad. „Die kennen ihre Pappenheimer genau“, weiß Petra Anlauf.

Trotzdem gibt es natürlich Geschichten über „Stessmacher“ im Freibad. Christiane Rohde, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herten, hat einige Gerüchte gehört. Deshalb hat sie gemeinsam mit dem Copa Ca Backum die Aktion „Sicheres Freibad“ ins Leben gerufen. Ein Expertengremium aus Vertretern der Stadt, des Copa Ca Backum, der Polizei, dem Integrationsbeirat und der Sozialverbände hat über geeignete Maßnahmen zur Prävention beraten. In einer kleineren Runde sind dann konkrete Aktionen erarbeitet worden, die aufs Freibad Backum zugeschnitten sind.

Die Freibad-Regeln sind die erste Maßnahme der Aktion „Sicheres Freibad“. Gut sichtbar hängen die Freibad-Regeln an den Umkleiden im Freibad und am Kiosk. Außerdem liegen sie im Kassenbereich als Handzettel zum Mitnehmen aus. Sie erklären vor allem Jugendlichen, was im Freibad erlaubt ist und was nicht. So darf zum Beispiel niemand fotografiert werden, der das nicht möchte. Gleichzeitig bieten die Regeln auch Hilfe an: Wenn es doch mal Stress gibt, sollte immer ein Schwimmmeister schlichten. Er kann in ernsten Fällen ein Hausverbot verhängen oder die Polizei rufen. Den Weg zum Schwimmmeisterraum am Schwimmerbecken weist Copi, das Maskottchen vom Kinderclub. Als „Engel“ ist er an prägnanten Stellen im Freibad aufgestellt.

Die Aktion „Sicheres Freibad“ ist eine dynamische Aktion. Gleichzeitig zur Etablierung der Freibad-Regeln werden auch die Freibad-Mitarbeiter geschult. Sie werden unter anderem für das Thema sexuelle Belästigung sensibilisiert und erarbeiten eine „To-Do-Liste“ für solche Fälle. In den kommenden Jahren sind weitere Maßnahmen geplant.

Eine Anregung wird voraussichtlich noch in der laufenden Saison umgesetzt. Sylvia Steffan vom Kinder- und Jugendschutz der Stadt Herten setzt auf die Selbstkontrolle der Jugendlichen. Deshalb sollen die Gruppen im Freibad enger zusammen wachsen und sich gemeinsam wohl fühlen. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte ein Beach-Volleyball-Turnier für Jedermann sein. Der Termin soll noch in den Sommerferien stattfinden.