„Wasserzeichen“ für die Projektgemeinschaft Ewald

14.07.2009 | Herten

Emschergenossenschaft würdigt Umgang mit Regenwasser auf dem Zechengelände

"Route des Regenwassers“ – so heißt das Wasserzeichen, das die Emschergenossenschaft an Projekte in der Region vergibt, die sich den nachhaltigen Umgang mit Regenwasser als Ziel gesetzt haben. Am Dienstag, 14. Juli, hat die Emschergenossenschaft das Wasserzeichen an die Projektgemeinschaft Ewald überreicht: für die sinnvolle Nutzung von Regenwasser auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Ewald in Herten.

Die Projektgemeinschaft Ewald, die sich aus der Stadt Herten und der RAG Immobilien GmbH zusammensetzt, hat auf dem ehemaligen Bergwerk Ewald in Herten einen Gewerbe- und Logistikpark errichtet. Im Rahmen der Entwicklung des Gebietes wurde für den größten Teil der Flächen ein Ableitungssystem für Regenwasser geschaffen.

Hauptvorflutachse für das Regenwasser ist eine offene Gracht: das sogenannte „Blaue Band“. Dieses ist im Norden an den Resser Bach und im Süden an den Schellenbruchgraben angeschlossen. Über eine Art Regenrinnensystem wird das Regenwasser, das unter anderem auf die Dächer der Zechenbebauung herabprasselt, somit in die Bäche geleitet.

„Der sinnvolle Umgang mit Regenwasser, wie er hier auf der Zeche Ewald zu beobachten ist, ist besonders vorbildlich. Von solchen Projekten wünschen wir uns in der Region mehr“, sagte Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, am Dienstag bei der Überreichung des Wasserzeichens.

"Diese Auszeichnung freut uns sehr", ergänzte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel, "Das Blaue Band hat inzwischen besondere Aufenthaltsqualität bekommen und wird von den Besuchern des Geländes genutzt und geschätzt"

"Nahe des Emscherbruchs kümmern wir uns nicht nur um Flächenausgleich und die Ansiedlung guter Betriebe, auch die Nachhaltigkeit im Umgang mit Wasser spielt eine Rolle. Wir freuen uns, dass durch die Auszeichnung für die qualitätsvolle Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes der Zukunftsstandort Ewald weiter aufgewertet wird", sagte Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der RAG Montan Immobilien GmbH. Dem stimmt auch Hertens Stadtbaurat Volker Lindner zu: "Es ist schön, dass der nachhaltige Weg, den wir eingeschlagen haben, belohnt wird."

Insgesamt handelt es sich um 5,5 Hektar befestigte Fläche. Hiervon sind 3,4 Hektar Verkehrsflächen und 2,1 Hektar Dachflächen der folgenden Gebäude: Kaue und Lohn-/Lichthalle, Schacht ½, Heizzentrale, Fördermaschine Nord, Schacht 7, Fördermaschine Süd, Betriebs- und Elektrowerkstatt, Autohof, Ruhrkohle Bildung

Im Zuge der Abkopplung sind rund zwei Drittel der Flächen direkt an das „Blaue Band“ angeschlossen worden. Für die restlichen Flächen stehen zwei Regenwasserkanäle zur Verfügung. Die nordwestlich orientierten Flächen sind an den vorhandenen Regenwasserkanal in der Ewaldstraße angeschlossen, der über ein Absetzbecken gedrosselt in den Resser Bach einleitet. Die südwestlich gelegenen Flächen werden an über den vorhandenen Regenwasserkanal an den Schellenbruchgraben ebenfalls über eine Regenrückhaltung angeschlossen.

Die Kosten für die Abkopplung beliefen sich auf 280.000 Euro. 80 Prozent der Kosten, 224.000 Euro, wurden von der Emschergenossenschaft über die "Zukunftsvereinbarung Regenwasser" getragen.

Durch die Abkopplung wird den Gewässern Resser Bach und Schellenbruchgraben jedes Jahr 36.000 Kubikmeter sauberes Regenwasser zugeführt. Dadurch wird zugleich eine spürbare Verbesserung der Niedrigwasseraufhöhung erreicht und darüber hinaus die Kanalisation entlastet. „Dies bedeutet auch einen besonders wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz bei Starkregen“, so Dr. Jochen Stemplewski.

Zum Hintergrund:

Das Wasserzeichen der Emschergenossenschaft steht als Symbol für einen intakten natürlichen Wasserkreislauf. Es wird bereits seit vielen Jahren in der gesamten Region für Projekte vergeben, die sich den nachhaltigen Umgang mit Regenwasser zum Ziel gesetzt haben.

Vor vier Jahren wurde für die Region die "Zukunftsvereinbarung Regenwasser" abgeschlossen. Die Städte haben zugesichert, innerhalb von 15 Jahren 15% des Regenwassers, das bislang in die Kanalisation geflossen ist, anders zu behandeln. "In Herten haben wir schon einige Projekte realisiert, dies ist jedoch das größte. Insgesamt haben wir schon mehr als 10% erreicht", sagte Volker Lindner.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227, E-Mail: s.kuechmeister@herten.de



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Verleihung Wasserzeichen (07/09)