30. Juli 2009

Landrat zum Thema "Schweinegrippe": Kreis Viersen ist auf den Ernstfall vorbereitet

Appell an Bürger, Hygienehinweise zu beachten

Kreis Viersen

Immer mehr Menschen im Kreis Viersen erkranken an der Neuen Influenza (Schweinegrippe). Im Kreis Viersen sind derzeit 37 Menschen erkrankt, davon in Brüggen 3, Grefrath 1, Kempen 5, Nettetal 8, Niederkrüchten 3, Schwalmtal 1, Tönisvorst 2, Viersen 11, Willich 3 (Stand: 30. Juli). Zum Ende der Ferienzeit ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, da dann viele Menschen aus den südlichen Urlaubsregionen wie Mallorca oder Lloret de Mar in den Kreis Viersen zurückkehren werden. Schon jetzt haben sich dort viele Menschen mit der Neuen Influenza infiziert. "Ich bitte die Menschen im Kreis Viersen, die Neue Influenza nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, auch wenn es bisher nur leichte Krankheitsverläufe gab", sagte Landrat Peter Ottmann auf einer Pressekonferenz am Donnerstag (30. Juli 2009).

Der Kreis Viersen ist mit seinem Kreisgesundheitsamt auf den Ernstfall vorbereitet. "Es gibt Pandemiepläne und auch die Vorbereitung für eine mögliche Impfung im Herbst läuft auf Hochtouren. Mit den vom Bund bestellten Impfstoffen können im Kreisgebiet rund 100.000 Menschen versorgt werden", so der Landrat. Die Kosten der Impfstoffe sollen nach dem derzeitigen Stand durch einen gemeinsamen Fonds der gesetzlichen und privaten Krankenkassen getragen werden. Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen hat dazu ein Konzept erarbeitet, wie Martina Kruß, stellvertretende Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, mitteilte. Demnach wird der öffentliche Gesundheitsdienst bei den Impfungen eine koordinierende und ergänzende Aufgabe haben. "Der Hauptteil der Impfungen wird in der hausärztlichen Regelversorgung stattfinden. Damit entfällt aus heutiger Sicht die Einrichtung von Stammimpfstellen durch die Gesundheitsämter", informierte Kruß.

Kommunaler Pandemieplan erstellt

Im Kreis Viersen wird sich das Gesundheitsamt vorrangig um die Impfung der Personengruppen kümmern, die für die Einhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zuständig oder aber im Rahmen der Daseinsvorsorge und im Gesundheitswesen tätig sind. Dazu zählen zum Beispiel medizinisches Personal in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, Mitarbeiter in Behörden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung (Polizei, Feuerwehr) oder Mitarbeiter in Firmen zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens (Müllabfuhr, Öffentlicher Nahverkehr, Lehrer und Erzieher). Bei Bedarf werden Impfteams des Gesundheitsamtes einen Teil der Impfung auch selbst übernehmen.

Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen hat zudem einen umfangreichen kommunalen Pandemieplan erstellt. Auch wurden die ansässigen Krankenhäuser, Rettungswachen und Pflegeheime aufgefordert, sich vorzubereiten. "Derzeit erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, Arztpraxen und Notdienstpraxen. Wir tauschen Informationen aus und stimmen uns ab", sagte Kruß. Die stellvertretende Leiterin des Kreisgesundheitsamtes informierte auch darüber, dass zum Schulbeginn alle Schulen und Kindertageseinrichtungen des Kreises Viersen mit Informationen versorgt werden, um eine Weiterverbreitung der Viruserkrankung einzudämmen. Außerdem wird ein Faltblatt mit allgemeinen Hinweisen zur Neuen Influenza erstellt und breitflächig im Kreis Viersen verteilt.

"Es ist wichtig, dass sich so wenig Menschen wie möglich infizieren", ergänzte der Landrat. Dabei appellierte er an die persönliche Fürsorge eines jeden Einzelnen. Die Hygienehinweise zur Vermeidung einer Ansteckung sollten beachtet werden. Gleichzeitig forderte Ottmann die großen Betriebe im Kreis Viersen auf, Vorsorge zu treffen. Insbesondere die "lebenswichtigen" Industriezweige sollten sich Gedanken machen. Zu den "lebenswichtigen" Betrieben gehören vor allem Logistik- und Handelsunternehmen, aber auch Betriebe, die Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge übernehmen (zum Beispiel Energieversorger). "Sollte es zu einer großen Pandemie kommen, muss die Versorgung der Bevölkerung sicher gestellt sein. Hilfe bei der Erstellung von Präventionsmaßnahmen bietet das Kreisgesundheitsamt", so der Landrat. Sich auf den Ernstfall vorzubereiten, heißt nicht, in Panik zu verfallen, betonte Peter Ottmann. "Je besser man darauf vorbereitet ist, desto erfolgreicher kann die Neue Influenza in Schach gehalten werden."

Weitere wichtige Informationen zur Neuen Influenza gibt es auf der Startseite des Kreises Viersen unter www.kreis-viersen.de.

Hygienehinweise zur Vermeidung einer Ansteckung und Verhalten bei Auftreten von Grippe-Symptomen (Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung):

1. Regelmäßig Hände waschen und vom Gesicht fernhalten

2. Hygienisch husten (Abstand halten, in Ärmel oder Papiertaschentuch husten)

3. Auf erste Anzeichen wie plötzliches hohes Fieber oder Gliederschmerzen achten

4. Krankheit zu Hause auskurieren und weiteres Vorgehen mit dem Arzt absprechen

5. Familienmitglieder schützen, das heißt, Körperkontakt meiden und sich in einem separaten Raum aufhalten

6. Geschlossene Räume regelmäßig lüften

7. Im Falle einer Pandemie zur Sicherheit Hygienemasken verwenden

Betriebliche Pandemieplanung:

Vorbereitung auf existenzbedrohende Auswirkungen, wie hohe Erkrankungsrate (Hinweis: an der jährlich wiederkehrenden Influenza-Welle erkranken bis zu 20 Prozent der Bevölkerung, bei einer Influenza-Pandemie können es aber 30 Prozent und mehr sein)

1. Mögliche Auswirkungen auf das Unternehmen feststellen (Welche Geschäftsprozesse sind unentbehrlich?)

2. Interne Betriebsabläufe untersuchen (Wo muss Vorsorge getroffen werden? etc.)

3. Unternehmensziele festlegen und umsetzen (Festlegung allgemeiner Verhaltensregeln, Vorsorge, Kommunikation)


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Ottmann, Peter

Landrat Kreis Viersen Foto: Alois Müller/Kreis Viersen - Abdruck honorarfrei
Ottmann, Peter

Kruß, Martina

Martina Kruß stellvertretende Leiterin Kreisgesundheitsamt Foto: Alois Müller - Kreis Viersen/Abdruck honorarfrei
Kruß, Martina

Herausgeber:

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