Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 08. September 2009

Bocholt auf Sprung in die „AG fahrradfreundliche Städte NRW“

Bocholt (pd).

Zweimal schon ist Bocholt vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub zur „Fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands unter 100.000 Einwohnern“ gekürt worden, jetzt ist die Stadt bald auch Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW“ (AGFS). So jedenfalls wird es eine neunköpfige Auswahlkommission einstimmig empfehlen, die am Montag die Aa-Stadt besuchte.

Die Mitgliedschaft ist nur noch Formsache. Die Übergabe der offiziellen Urkunde wird voraussichtlich im Oktober stattfinden. Bislang gehören diesem kommunalen Netzwerk rund 50 Städte und Kreise an.

Bürgermeister Peter Nebelo freute sich über die positive Resonanz der Jury: „Wir planen ja mehrsprachige Ortseingangsschilder. Auf denen wird dann künftig nicht nur „Europastadt Bocholt“ und „Klimakommune NRW“ stehen, sondern auch „Fahrradfreundliche Stadt““. Bocholt erhoffe sich durch den künftigen Austausch in der Arbeitsgemeinschaft der Städte weitere Impulse, um die „Radstadt Bocholt sozusagen Etappe für Etappe voranzubringen.“

Die Kommission lobte in ihrer Begründung die insgesamt sehr gute Infrastruktur für Radler als nahezu "paradiesischen Zustand". Die Beschilderung indes könne verbessert werden, ebenso die Qualität der Abstellmöglichkeiten für ´Fietsen´. Auch sog „Umlaufsperren“ auf Radwegen würden den fließenden Radverkehr zum Teil bremsen, hieß es.

Im März hatte der Bocholter Stadtrat beschlossen, einen Antrag zu stellen, damit Bocholt in das Netzwerk der Fahrradstädte aufgenommen wird. Ausgangspunkt hierfür wiederum war ein Beschluss der Bürgermeisterkonferenz aus Februar 2008, wonach sich der Kreis Borken zum Ziel setzt, der erste flächendeckend fahrradfreundliche Kreis im Land zu werden.

Vor der Entscheidung der Jury, die sich aus verschiedenen Ministerien, Verbänden und Städten zusammensetzte, wurde eine 25 Kilometer Radtour unternommen. Mit dabei waren auch lokale Vertreter aus Kommunalpolitik, Polizei und Verwaltung.

Nach Begrüßung durch Bürgermeister Nebelo stellte Stadtbaurat Ulrich Paßlick die Vorzüge der fahrradgerechten Stadt vor. Auf der Rundtour verschafften sich die Mitglieder der AGFS dann einen Eindruck über das, was Paßlick zuvor als „Stadt der kurzen Wege“ beschrieben hatte: „Vom Stadtrand aus ist man in Bocholt mit dem Rad manchmal schneller am Ziel als mit dem Auto.“ Dank eines dichten und gut ausgebauten Radewegenetzes würden 35 Prozent der Wege in Bocholt heute mit dem Rad erledigt. Paßlick: „Bocholt ist eine Radstadt, man kommt quasi mit dem Rad zur Welt.“

Ihren bundesweit guten Ruf als Fahrradstadt verdankt die 75.000 Einwohner zählende Stadt im Westmünsterland auch zwei Auszeichnungen. In den Jahren 2004 und 2005 gewann Bocholt für seine besonders fahrradfreundliche Infrastruktur den vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) vergebenen Preis „Fahrradfreundlichste Stadt unter 100.000 Einwohnern“.

Das Fahrrad als Verkehrsmittel spielt auch künftig bei Straßen- und Siedlungsplanung, bei Verkehrserziehung und im Tourismus eine tragende Rolle. Neben dem Ausbau des vorhandenen Radnetzes sind in den nächsten zwei Jahren weitere Schwerpunkte geplant. So soll das Rad verstärkt als Transportvehikel etabliert werden. Außerdem sind Radschnellwege u.a. in Biemenhorst geplant, also hindernisfreie Radwege mit einer Art „grünen Welle“ für Radler. Parallel wird an Sicherheitsaspekten bei Ampelschaltungen gearbeitet. So wird beispielsweise der „Westend“-Knoten unter die Lupe genommen. Radtouristen sollen ihre Velos in Zukunft an „Lufttankstellen“ versorgen können. Aktionen wie ein Radaktionstag, eine Radmesse und eine spezielle Internetplattform sollen in der Bevölkerung für das Fahrrad als umweltfreundliche Alternative zum Auto werben.

Infos im Internet: http://www.fahrradfreundlich.nrw.de

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Die Kommission der fahrradfreundlichen Städte nahm auf einer 25 km langen Tour die Radstadt Bocholt kritisch unter die Lupe. (Foto: Stadt Bocholt)