Kreis Steinfurt. Der Kreisverband Steinfurt der Europa-Union Deutschlands führte unter der Leitung des Geschäftsführers Ulrich Oletti und des Vorstandsmitglieds Franz-Josef Achterkamp eine zweitägige Studienfahrt in die niederländische Regierungsmetropole Den Haag durch. Höhepunkt war ein mehrstündiger Besuch des niederländischen Parlaments.
Im Parlament konnten die Gäste aus dem Kreis Steinfurt die Diskussion über die Qualifizierung und Berufsbildung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in den Niederlanden verfolgen. Aktuelle Informationen vermittelte der Abgeordnete Rikus Jager (CDA) im Gespräch mit den 33 Reiseteilnehmern. Dabei wurden nicht nur das niederländische Regierungssystem, sondern auch die zurzeit brennenden Fragen zum geplanten Flughafen Twente und zur grundsätzlichen Einstellung der Niederlande zu Europa behandelt. Auch die Themen Umwelt und Atomkraft wurden offen diskutiert.
Der Besuch des Internationalen Gerichtshofes begeisterte die Reiseteilnehmer besonders. Der Gerichtshof ist zuständig für Streitverfahren zwischen zwei oder mehreren Staaten und für internationale Schiedsgerichtsverfahren. Das zurzeit noch laufende Strafgerichtsverfahren gegen den ehemaligen jugoslawischen Staatschef Karadžić wird nicht in diesem Gericht durchgeführt, da der UNO-Sicherheitsrat zusätzlich einen besonderen Ad-hoc-Strafgerichtshof in Den Haag geschaffen hat. Dieser ist zuständig für die Verfolgung der schweren Verbrechen, die seit 1991 in den Jugoslawienkriegen begangen wurden. Bis 2010 sollen sämtliche auf den Jugoslawienkrieg bezogene Verfahren abgeschlossen sein.
Tief beeindruckt von diesen Erkenntnissen, aber auch von der überwältigenden Ausstattung der Räumlichkeiten – in jedem Raum ist ein überaus wertvolles Geschenk der den Gerichtshof tragenden Nationen untergebracht – ging die Reise weiter Richtung Apeldoorn. Ziel war dort das berühmte Schloss des niederländischen Königshauses mit der auch der Öffentlichkeit zugänglichen prachtvollen Parkanlage „Het Loo“.