17. September 2009

Kreisarchiv Viersen: Gymnasium Thomaeum in Kempen erhält Findbuch (mit Foto)

Kreis Viersen

Das Gymnasium Thomaeum in Kempen feiert in diesem Jahr sein 350-jähriges Bestehen. Rechtzeitig zum Jubiläum erhält die Schule vom Kreisarchiv Kempen jetzt ein rund 150 Seiten umfassendes Findbuch, das einen schnellen Zugriff auf rund 2.500 Akten und Urkunden, die bis ins 15. Jahrhundert zurück gehen, ermöglicht.

"Im Februar 2008 haben wir das Archiv des Thomaeums als Bestandteil des Stadtarchivs Kempen übernommen", berichtet Dr. Gerhard Rehm, Leiter des Kreisarchivs Kempen. "Mit rund 2.500 Akten erhielten wir eine umfangreiche Sammlung, die im Laufe des Jahres noch durch weitere Unterlagen ergänzt wurde." Die Idee, die bis dahin im Thomaeum gelagerten Unterlagen an das Kreisarchiv zu geben, hatte Volker Rübo, Erster Beigeordneter und künftiger Bürgermeister der Stadt Kempen: " Bei einer Schulbesichtigung im Februar 2007 zeigte man mir erstmalig das Archiv. Ich war erschlagen vom Umfang und schlug eine Abgabe an das Kreisarchiv vor, um diesen "Schatz" der Nachwelt zu erhalten und zugänglich zu machen."

Vera Meyer-Rogmann, stellvertretende Leiterin des Kreisarchivs Viersen, übernahm die Neuverzeichnung des Materials, Barbara Wutschke, Mitarbeiterin im Kreisarchiv, erstellte daraus das Findbuch. "Das Buch ist eine Fundgrube für Historiker, aber auch ehemalige Schüler des Gymnasiums finden hier viele geschichtliche Aspekte und Informationen zum Gymnasium", sagte Prof. Dr. Leo Peters, Schul- und Kulturdezernent des Kreises Viersen.

Der größte Teil der Schulunterlagen stammt aus dem 19. und 20.Jahrhundert. Hier ist das Archiv nahezu vollständig. "Lediglich am Ende des Zweiten Weltkrieges sind einige Verluste zu verzeichnen, als das Gymnasium von amerikanischen Truppen beschlagnahmt wurde", so Rehm. Vollständig erhalten sind dagegen die Prüfungsunterlagen und Abiturarbeiten von 1858 bis 1987. "Dieser Teil des Archivs ist faszinierend, bietet er doch einen interessanten Einblick in das damalige Schulsystem", sagte Rehm. So mussten die Schüler 1858 beispielsweise einen Aufsatz in Deutsch zum Thema "Arbeit des Menschen Zierde und Segen" verfassen. Dazu kamen französische und griechisch Arbeiten, Übersetzungen aus dem Hebräischen und lateinische Aufsätze. Außerdem gab es Aufgaben in Mathematik und Religion.

Einen Überblick über das Schulleben am Thomaeum bieten auch Listen und Gutachten zur Aufnahme der Sextaner von 1959 bis 1973. Doch das Findbuch enthält nicht nur Akten aus dem Schulleben: "Die Lehrer des Thomaeums waren immer schon geschichtlich interessiert, so dass es auch Akten zur Stadtgeschichte gibt. Diese haben wir als Sammlungsgut ebenfalls im Findbuch berücksichtigt", so der Leiter des Kreisarchivs. Hier stammen die ältesten Abschriften und Urkunden aus dem 15. Jahrhundert. Unter dem Sammlungsgut finden sich auch Manuskripte und Notizen über Forschungen zum Namensgeber des Gymnasiums Thomas von Kempen. Diese stammen vom Hamburger Hauptpfarrer Georg-Karl Hirsche. Seine Witwe schenkte dem Gymnasium das Material. "Unterlagen der Kassenverwaltung, Serien von Geschäftstagebüchern und Protokollbücher runden das Bild eines eindrucksvollen Gymnasialarchivs ab", berichtet Rehm.

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Sie blätterten interessiert im Findbuch: Schulleiter Edmund Kaum, Erster Beigeordneter Volker Rübo, Kreisarchiv-Leiter Dr. Gerhard Rehm und Kulturdezernent Prof. Dr. Leo Peters (von links). Foto: Friedhelm Reimann/Kreis Viersen - Abdruck honorarfrei
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