Kreis Steinfurt/Utena. Ein wenig ist Heinrich von den Driesch gedanklich noch in Litauen. Die Erinnerungen sind noch frisch an die Tage in Utena, an die Herzlichkeit der Gastgeber und die Gespräche mit den anderen Künstlern – ob auf Französisch oder Englisch, ob mit Dolmetscherin oder mit Händen und Füßen oder von allem ein bisschen.

Der Vorsitzende der Künstlervereinigung Welbergener Kreise war jetzt zusammen mit seinem Kollegen Andreas Gorke in Litauen. Im vergangenen Jahr hatten sie ihre litauischen Freunde und Bekannte noch im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel gesehen. „.lt“ hieß die Ausstellung damals.

Der Gegenbesuch folgte nun anlässlich der Eröffnung von „.lt - .de“. Die Werke von Künstlern aus den Kreisen Utena, Telsiai und Steinfurt werden in der Kunstschule sowie im Kulturzentrum in Utena präsentiert. Aus der hiesigen Region sind Collagen, Skulpturen, Radierungen und Holzdrucke von Eddy Pinke, Jutta Bäumler-Beuing, Andreas Gorke, Kristian Niemann, Heinrich von den Driesch, Michael Edelmann, Christina Sauer, Bettina Sandhaus und Ludger Theßeling zu sehen. Die Künstler sind alle Mitglieder des Welbergener Kreises.

Die beiden Kuratoren, Daiva Zilenaite und Alvydas Stauskas, haben diese Ausstellungen sehr gut vorbereitet und die Werke sehr liebevoll gehängt, sagt Heinrich von den Driesch. Sehr gefallen habe ihm auch das alte Postgebäude, in dem die Kunstschule untergebracht ist.

Doch nicht nur die eigenen Ausstellungseröffnungen standen auf dem Programm von Heinrich von den Driesch und Andreas Gorke. Die Leiterin der Abteilung Kultur, Sport und Tourismus des Kreises Utena, Vyda Krasauskiene, begleitete die beiden unter anderem zu einer kleinen Ausstellung in Sudeikiai und zu einer Regionalmesse.

Besonders in Erinnerung bleiben werden dem Vorsitzenden des Welbergener Kreises aber vermutlich die Zeiten mit den litauischen Künstlerkollegen. Interessant sei auch das unterschiedliche Verständnis von Kunst. So sei beispielsweise das Gestalten von Medaillen in Litauen weit verbreitet. „Die Verbindung zur Volkskunst ist sehr lebendig dort“, so von den Driesch. Das zeige sich unter anderem auch in landestypischen Schnitzereien. Es sei ihm sehr wichtig, dass die Bekanntschaften und Freundschaften mit den litauischen Künstlern Bestand haben – auch deshalb sehen sich die Künstler aus den Kreisen Utena, Telsiai und Steinfurt spätestens im Jahre 2010 wieder. Dann stellen die Mitglieder des Welbergener Kreises im Kunstmuseum in Plunge im Kreis Telsiai und in der kleinen Kunstgalarie in Dusetos bei Utena aus. Der Welbergener Kreis freut sich auf ein litauisches „Rückspiel“ 2010 oder 2011 im Kreis Steinfurt.