In der Projektwerkstatt „Sauerland-Museum – kulturelles Schaufenster Südwestfalens“ wurden nun die zu schaffenden atmosphärischen Qualitäten für den Museumsinnenhof erarbeitet. Prof. Gerhard Kalhöfer zu den Ergebnissen: „Notwendig ist ein emotionaler Ort, der das vitale Leben darstellt. Das kulturelle Schaufenster für Südwestfalen soll die gesamte Region abbilden. Deshalb muss die Fläche lebendig sein und zur Nutzung und zum Verweilen auffordern.“ Es sollen Bilder entstehen, die die vorhandene Qualität des Hofes nutzbar weiter entwickeln. Die bislang vorhandene schematische Planung und Visualisierung waren nur ein erster Schritt oder ein Vorentwurf für die weitere Entwicklung. Die wichtigen Fragen werden sein, wie viel Grün möglich ist und wie die Ein- und Ausblicke sowie die Öffnung gestaltet werden können. Auch nutzbare Flächen für Veranstaltungen und Ausstellungsobjekte sind erforderlich. In der Projektwerkstatt wurde damit von Prof. Kahlhöfer und dem Architekten Tobias Roth begonnen. Landrat Dr. Karl Schneider ist überzeugt, dass der Planungsprozess nun mit allen Beteiligten schnell fortgeführt wird: „Das Sauerland-Museum soll als Regionalmuseum künftig ein generationsübergreifendes Angebot kultureller Aktivitäten sein.“
Beim Projekt „Naturerlebnisgebiet Biggesee – Listersee“ wurden mögliche Leitbilder erarbeitet, um die beiden Seen ganzheitlich zu erfassen. Heinz-Gerd Kraft, Regionalebeauftragter des Kreises Olpe, beschreibt das Ziel des Projektes: „Die identitätsstiftende Wirkung der Seen soll für die gesamte Region hergestellt werden und eine Strahlkraft entwickeln.“ Dabei geht es nicht nur um eine touristische Entwicklung der Gewässer, denn ein besonderer Fokus liegt auch in den Bereichen Bildung, Kultur, Natur und Sport. Architekturstudenten der Universität Siegen nutzten das Spiel „Stadtspieler“, ein methodisches Instrument der Stadt- und Regionalentwicklung, um Maßnahmen vorzuschlagen. Diese Arbeitsergebnisse werden in den weiteren Prozess einfließen. Beteiligt an dem Projekt sind vier Städte und zwei Kreise. Dies ist eine besondere Herausforderung für den gesamtheitlichen Ansatz der künftigen Ausrichtung des Biggesees und des Listersees. Die örtlichen Besonderheiten in den vier Kommunen waren deshalb die Grundlage für das Spiel „Stadtspieler“.
Die „DENKFABRIK“, das Projekt der Stadt Lüdenscheid, hat zum Ziel, ein innenstadtnahes Quartier zu einem Ort der Bildung und Weiterbildung und somit zu einem „Kreativraum“ zu machen. Bei der Projektwerkstatt ging es insbesondere darum, die bauliche Erweiterung der Phänomenta als eine Säule dieser Entwicklung zu bespielen. Aus der Vielzahl der Projektbausteine wurden zudem eine notwendige Brückenverbindung mit angrenzendem Parkhaus bearbeitet. Dabei näherten sich die Studenten der Universität Siegen diesen Aufgaben auf unterschiedlichste Art und Weise und sorgten damit für ein breites Spektrum von Entwurfsideen. Zu erwähnen sind hierbei ein futuristischer Entwurf des Parkhauses sowie erste Vorstellungen zur Realisierung eines Focaultschen Pendels, das die Erddrehung erfahrbar macht. Lüdenscheids Planungsamtleiter Martin Bärwolf freut sich über die neuen planerischen Impulse, die er aus der Werkstatt mitnehmen kann: „Das Versprechen an Herrn Glaser, keine der entwickelten Ideen von vornherein fallen zu lassen, fällt angesichts der erzielten Ergebnisse nicht schwer.“
Christoph Hesse und Edvin Jakupvic von der Firma Hesse + Kocher aus dem Sauerland betreuten und dokumentierten die fünf Projektwerkstätten.