Kreis Steinfurt/Hörstel. Dreifach belohnt wird, wer sich am kommenden Sonntag (01.11.) nach Hörstel begibt: Im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst öffnen gleich drei Ausstellungen ihre Pforten. Den Anfang um 12 Uhr macht "Kunst in der Region". Im großen Saal präsentieren 19 Künstler aus der Region eine breite Vielfalt verschiedener künstlerischer Medien. Die Ausstellung zeigt in erster Linie großformatige Malerei, aber auch Video- und Klanginstallation, Fotografie, Skulpturen und Objekte.
Die Künstler und ihre Werke durchliefen einen Auswahlprozess, bei dem eine Fachjury unter Beteiligung der Kunstakademien Münster und Enschede sowie einem Vertreter der freien Kunstszene die Ausstellungsstücke zusammenstellte. Landrat Thomas Kubendorff eröffnet die Ausstellung, zu der auch ein Farbkatalog erscheint.
Die zweite Ausstellung öffnet gleich im Anschluss. Als Teil des Projektstipendiums KunstKommunikation wird das Videoprojekt „Hand und Arbeit, Geste und Abdruck“ der Künstlerin Anette Rose vorgestellt. Die Stipendiatin erstellt seit Jahren eine "Enzyklopädie der Handhabungen". Dabei filmt sie typische Handgriffe im Arbeitsprozess und stellt sie dem maschinellen Pendant gegenüber.
Die gezeigten Videosequenzen entstanden in Hörstel bei der Gießerei Kempker und der Firma ABC Klinkergruppe. Bei Kempker lag der Schwerpunkt auf der Handarbeit. Hier filmte die Künstlerin Gesicht und Hände der Arbeiter mit zwei Kameras synchron. Zu sehen ist, wie gesägt, geschliffen und geleimt wird. Eisen wird gegossen, geschliffen und verputzt. Anders bei ABC: Dort haben Maschinen die Arbeit übernommen. Anette Rose filmte mit nur einer Kamera und montierte die automatisierten Abläufe hintereinander. Zu sehen ist, wie Ziegelsteine gepresst, genarbt, geschnitten und von Greifern sortiert und gestapelt werden.
Der Vergleich von Produktionsprozessen mit der Hand und der Maschine zeigt einerseits, wie komplex die Hände arbeiten können, andererseits den Erfindungsgeist, diese maschinell zu ersetzen.
In einer dritten Ausstellung werden die Künstler und ihre Ideen des nächsten Projektstipendiums KunstKommunikation 2010 vorgestellt. Auch diese Künstler haben einen Auswahlprozess durchlaufen und konnten eines der begehrten Stipendien erlangen, die das DA, Kunsthaus jedes Jahr vergibt. Gefördert werden gemeinschaftsorientierte Kunstprojekte, die von Handlung und Laienbeteiligung leben und gesellschaftsrelevante Themen aufgreifen. In 2010 werden drei Projekte umgesetzt: Das „Graffiti-Mobil“ von Nikola Dicke, „Wasserzeichen für Gravenhorst“ von Fabian Vogl und die Videoarbeit „Wir sind die Anderen“ von Petra Warrass.
Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.