Leiter des Kreisgesundheitsamtes Viersen geht in den Ruhestand: Dr. Frank Dinse- 20 Jahre lang das "Segel auf Kurs gehalten"

Als Vorsitzender des Prüfungsausschusses für die Krankenpflegeschulen in Viersen und die Krankenpflegehilfenschule in Nettetal und Willich litt er regelmäßig bei den Prüfungen mit, das Scheitern eines Prüflings bedauerte er immer sehr. Jetzt hat sein Mitleiden ein Ende: Dr. Frank Dinse verabschiedet sich in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. 20 Jahre lang war er Leiter des Kreisgesundheitsamtes Viersen. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählte dabei die Krankenhauskontrolle. Jährliche Begehungen, Stellungnahmen zu Erweiterungs- und Baumaßnahmen, Krankenhaushygiene sowie die Überwachung der Trinkwasserhygiene im ländlichen Raum gehörten ebenso zu seinen Aufgaben wie die jährliche Begehung der Wasserwerke und die Stellungsnahme zu Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen. "Ihre Aufgabe gehörte zu den verantwortungsvollsten und schwierigsten im gesamten Kreis Viersen", sagte Landrat Peter Ottmann bei einer Feierstunde im Forum des Kreishauses. "Als dritte Säule des Gesundheitswesens neben der ambulanten und stationären Versorgung überwachten Sie die Gesundheit der Menschen."

Als Leiter des Kreisgesundheitsamtes setzt sich Frank Dinse immer wieder für Vorsorge und Impfungen ein: "Mit den Impfungen schützt man nicht nur sich, sondern auch andere", warb der 59-Jährige unermüdlich für Schutzimpfungen. Auch die Vorteile der Vorsorgemöglichkeiten, durch die schwere Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können, zeigte er immer wieder auf. Doch Dinse war niemand, der anderen seine Meinung aufzwingen wollte. Wann immer es gesetzlich möglich war, suchte er im Dialog nach Kompromissen. "Die Anstrengungen haben sich gelohnt, es war immer wieder schön, wenn wir gemeinsam ein Ziel erreicht haben", erinnert sich der gebürtige Mecklenburger.

Dinse absolvierte nach dem Abitur ein Apothekenpraktikum in Lübeck, später begann er an der Rheinisch-Westfälisch-Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen ein Studium der Lebensmittelchemie, wechselte dann aber in die Humanmedizin, wo er 1979 das ärztliche Staatsexamen ablegte. Nach seiner Promotion arbeitete er im Gesundheitsamt der Stadt Oberhausen, legte 1985 die staatsärztliche Prüfung für Amtsärzte ab. 1988 wechselte er in den Dienst des Kreises Viersen, wo er einige Monate als stellvertretender Amtsarzt und stellvertretender Leiter des Kreisgesundheitsamts tätig war. Dinse erwarb die Zusatzbezeichnungen "Sozial- und Umweltmedizin" und war seit 1994 Leitender Kreismedizinaldirektor. In seiner Zeit als Leiter des Kreisgesundheitsamtes gründete er auch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst und führte ein, dass einzelne Abteilungen im Kreisgesundheitsamt geschaffen wurden, die jeweils von einem Facharzt geführt wurden. "Dadurch stieg die Qualität des Amtes enorm", so der Landrat.

In seiner Zukunft im Ruhestand will Dinse gemeinsam mit seiner Frau zunächst den Niederrhein per Rad erkunden. Fachlich will er nicht mehr tätig sein. "Ich freue mich darauf, endlich einmal Literatur zu lesen, die nichts mit medizinischen Themen zu tun hat", so der Mediziner. "Das heißt jedoch nicht, dass ich um Fachliteratur in Zukunft einen weiten Bogen machen werde", schränkt der Facharzt für Allgemeinmedizin ein.

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