Öffnen – Vernetzen – Mitgestalten

17.11.2009 | Herten

Podiumsdiskussion zum Thema „Demografischer Wandel in Gesellschaft und Kirche“

„Die Gemeinden werden kleiner, die Gemeindemitglieder älter, das stellt die Seelsorge vor Probleme“ so die Aussage von Dr. Udo Paul, Mitglied des Arbeitskreises Demografie in der Neuapostolischen Kirche. In Kooperation mit dem Demografie Büro der Stadt Herten war die Kirchengemeinde Gastgeber der Podiumsdiskussion zum Thema „Demografischer Wandel in Gesellschaft und Kirche“.

Dass der demografische Wandel nicht einfach hingenommen werden muss, sondern auch Entwicklungschancen bietet, wurde durch einen Beitrag von Konrad Große-Hüls vom Stadtsportverband deutlich: „Wir haben neue Mitglieder gewinnen können, indem wir uns auf die neuen Zielgruppen und Themen eingestellt haben. Kinder, Frauen und der Gesundheitssport für Ältere sind die Trendsetter. Diese Entwicklung war nur durch ein Umdenken in den Vereinen möglich durch Öffnung und Aktivierung der Mitglieder.“

„Ehrenamtliches Engagement ist nach wie vor populär, die Aktiven haben nur andere Erwartungen als früher, sie möchten sich nicht über lange Zeiträume binden und wollen auch aktiv mitgestalten“ weiß Susanne Barth vom Demografie Büro der Stadt Herten. Dieser Erkenntnis schließt sich auch Selman Duran (VIKZ) an, der über die Situation in muslimischen Gemeinden berichtet. Auch dort findet ein Generationenwechsel statt und die jungen Mitglieder möchten sich aktiv in die Gestaltung des Gemeindelebens einbringen. Damit richtet sich der Fokus der weiteren Diskussion auf die Jugend, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung immer kleiner wird, auch bei den Zuwanderern.

„Weniger Kinder brauchen mehr verlässliche Alltagsstrukturen, da in der Regel beide Eltern arbeiten. Die Ganztagsschule mit entsprechenden Angeboten ist das einzig sinnvolle Zukunftsmodell“ plädiert die Konrektorin der Goethe-Schule, Frau Hanau. Aber: „Die Kinder brauchen die Eltern als Vorbilder“, mahnt sie und berichtet von Kindern, die gerne mal in die Kirche gehen würden, die Eltern hingegen sonntags ausschlafen wollen.

„Die Mitglieder, vor allem junge Menschen müssen mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten bekommen“ und „die Gemeinden wollen sich öffnen, auch für den interreligiösen Dialog“, darin sind sich die kirchlichen Vertreter einig. Das entspricht auch den kommunalen Zielen. Herten als „Mitmachstadt“ ist eine der drei Prioritäten im Arbeitsprogramm des Bürgermeisters. Hier sehen auch die Teilnehmer des Gesprächsabends die richtige Antwort auf die Auswirkungen des Demografischen Wandels, durch den die Stadtgesellschaft in den kommenden 20 Jahren große Veränderungen erfahren wird.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227, E-Mail: s.kuechmeister@herten.de



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Symposium Neuapostolische Kirche (11/09)