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Systemwechsel bei Geodaten


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27. Januar 2010

Systemwechsel bei Geodaten

Vermessungsverwaltung führt neues Lagebezugssystem ein

Kreis Unna. (PK) GPS macht’s möglich und perfektioniert das Vermessungswesen auch im Kreis Unna: Alle Geobasisdaten im Bereich von Vermessung und Kataster werden auf eine komplett neue Grundlage gestellt. „Dieser Quantensprung ist das Ergebnis einer europaweiten Reform, die in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird. Der Kreis Unna gehört neben der Stadt Dortmund und dem Kreis Soest zu den ersten, die den Systemwechsel im Regierungsbezirk Arnsberg erfolgreich vollzogen haben“, berichtet Baudezernent Dr. Detlef Timpe stolz. „Wir haben das Koordinatensystem von dem seit über 90 Jahren genutzten Gauß-Krüger-System auf das Europäische Terrestrische Referenzsystem in der Universalen Transversalen Mercatorprojektion, kurz ETRS89/UTM umgestellt“, erläutert Eva Börger, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Vermessung und Kataster beim Kreis. Das System fußt auf einem europaweit gespannten Netz von Festpunkten. Drei dieser Punkte befinden sich übrigens im Kreisgebiet: der Bismarckturm in Fröndenberg, die evangelische Kirche in Bönen und ein trigonometrischer Punkt (TP) in Selm-Bork.

Kein Preis ohne Fleiß: Der Umstellungsprozess war langwierig und bedurfte intensiver Vorbereitungen im Fachbereich Vermessung und Kataster. Nicht weniger als 1,2 Mio. Koordinaten aus teilweise unterschiedlichen Systemen mussten bearbeitet werden. „Es gibt keine Formel, um die bestehenden Punkte in das neue System zu übertragen“, erläutert Eva Börger die besondere Schwierigkeit der Transformation. Daher wurden seit 2005 insgesamt 76.000 Bezugspunkte im Kreis festgelegt und neu eingemessen, um eine verlässliche Übertragung der Daten ins neue System zu gewährleisten. Allein für den Verlauf der Kreisgrenze wurden insgesamt 7.000 Punkte mit den Nachbarn abgestimmt. „Bisher nutzte jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt teilweise verschiedene Bezugssysteme, so dass Karten an den Schnittstellen oft nicht zusammenpassten“, berichtet Dieter Güldenhaupt, der die Umstellung im Sachgebiet Vermessung und Raumbezug betreut. Durch die europaweit einheitliche Verwendung von ETRS89 werden diese Schwierigkeiten nach und nach ausgeräumt. Und der Kreis Unna hat mit der aktuellen Umstellung auf ETRS89/UTM einen Schritt in Richtung Zukunft gemacht. „Ziel ist eine blattschnittfreie Karte nicht nur über den Kreis und die Region, sondern über ganz Europa“, ist Güldenhaupt begeistert.

Verbesserungen werden insbesondere in den ehemaligen Bergbaugebieten deutlich. „Durch die Erdverschiebungen stimmten ältere Pläne und örtliche Gegebenheiten oft nicht mehr überein, was bei Planungen immer wieder aufwändige Vermessungsarbeiten und lokale Transformationen der Daten erforderlich machte“, weiß Dieter Güldenhaupt. „Die Karte im neuen System ist nun besser an die wahre Lage der Punkte herangerückt worden.“

Was aber ändert sich durch die Systemumstellung für die Bürger? „Die Änderung wirkt sich hauptsächlich für diejenigen aus, die für ihre Aufgaben zur weiteren Bearbeitung die Geobasisdaten des Kreises verwenden. Das sind zum Beispiel Architekten und Planungsbüros aber auch überregionale Versorgungsunternehmen“, stellt Eva Börger klar. Vorsicht ist immer dann geboten wenn bereits im alten System begonnene Projekte mit zusätzlichen neuen Daten weitergeführt werden sollen. Denn durch die Transformation stimmen alte Planungsdaten unter Umständen nicht mehr mit den aktuellen Koordinaten überein. Börger rät daher, die eingesetzten Computerprogramme an die neuen Datengrundlagen anzupassen und sich beim Erwerb der Daten vom Fachbereich Vermessung und Kataster beraten zu lassen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katasterauskunft sind dort die ersten kompetenten Ansprechpartner.

Bildzeile: Stellten das neue Koordinatensystem für Vermessungsverwaltungen vor: Dieter Güldenhaupt und Eva Börger vom Fachbereich Vermessung und Kataster beim Kreis sowie Dezernent Dr. Timpe (M.). Foto: Kreis Unna


Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Silke Schmücker, Fon 02303 27-1113, E-Mail silke.schmücker@kreis-unna.de


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