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Wedinghausen erwacht zu neuem Leben – Modell zeigt Kloster

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29. Januar 2010
Wedinghausen erwacht zu neuem Leben – Modell zeigt Kloster
Hochsauerlandkreis/Arnsberg.

Das Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises ist um eine Attraktion reicher. Ulrich Bork, Fachbereichsleiter für Kultur, Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein, Museumsmitarbeiterin Dr. Ulrike Schowe und Propstei-Küster Winfried Ortmann stellten das Modell „Kloster Wedinghausen“ gestern (Donnerstag, 28. Januar) der Öffentlichkeit vor. In einem Maßstab von 1:250 zeigt das Modell die Klosterlandschaft kurz vor der Säkularisation im 18. Jahrhundert. Winfried Ortmann als Küster und Mitarbeiter des Stadtarchivs erforschte in monatelanger Arbeit die historischen Grundlagen und Zusammenhänge für den Modellaufbau. So recherchierte er, dass sich beispielsweise am heutigen Standort des Gymnasiums Laurentianum und der Kreisverwaltung damals Stallungen, Ackerflächen und Fischteiche sowie ein Hopfenfeld für das Bierbrauen befanden.

Museumsleiter Dr. Schulte-Hobein ist überzeugt: „Mit der Aufnahme in die Dauerausstellung gewinnt das Sauerland-Museum an Attraktivität, da hier zu dieser Epoche nur wenige Exponate vorhanden sind.“ Der Kulturausschuss des Kreises hatte im September 2008 den Erwerb des Modells "Klosteranlage Wedinghausen" beschlossen. „Das Modell ist auch für Stadtführungen von Interesse, da im Rahmen der Führungen zur näheren Erläuterung der Klosteranlage möglicherweise auch das Sauerland-Museum besucht wird. Der Hochsauerlandkreis als Träger des Museums erhofft sich dadurch weitere interessierte Museumsbesucher“, freut sich Fachbereichsleiter Ulrich Bork über die vielen Details des Modells.

Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten zum Kloster Wedinghausen folgende Baulichkeiten: Die Klosterkirche, 28 Zimmer für den Konvent, Krankenhaus, Kreuzgang, Sakristei, Kapitelhaus und Wärmestube, die Bibliothek mit darunter liegendem Weinkeller, Kellnereigebäude mit Küche, Vorratskellern und Refektorium, das Prälaturgebäude mit 15 Zimmern und zwei Sälen, einen anstoßenden Flügelbau als Wohnung des Abts, das Pesthaus am nördlichen Ende des Klostergartens, die Schmiede, das Back- und Brauhaus, ein Haus für die Knechte mit Pferdestall, einen Stall für fremde Pferde, eine große Scheune, Schweineställe, einen Wagenschuppen, einen Schafstall, ein Viehhaus und Mägdewohnungen, einen Stärkenstall, das Sommerhaus mit Lustgarten, die Mahl- und Sägemühle an der Ruhr sowie die sogenannte „Wasserkunst“, die per Rohrleitung Wasser in einen Hochbehälter auf die Spitze des Eichholzes pumpte. Neben Wiesen und Weiden besaß das Kloster als Eigenwirtschaft 94 Morgen Ackerland. Bei der Aufhebung 1803 wurden 18 Pferde, 57 Rinder, 34 Schweine, 209 Schafe, ein Esel und 10 Bienenstöcke registriert. Dem Kloster unterstanden 68 Höfe von denen die meisten im Kirchspiel Hüsten lagen. Es verfügte besonders infolge der Bedürfnisse des Gymnasiums Laurentianum über die bedeutendste Bibliothek im Herzogtum Westfalen mit ca. 2700 Werken.

Das Kloster Wedinghausen hat eine überregionale Bedeutung: Von 1794 bis 1803 residierte dort das aus Köln geflüchtete Domkapitel und übernahm damit quasi die Aufgabe einer Kathedrale. Ebenso fanden der Kölner Domschatz, die Dombibliothek sowie das Domarchiv in diesen Jahren Aufnahme im Sauerland, wodurch ein abendländischer Kulturschatz von Weltbedeutung vor dem Untergang bewahrt worden ist. Das Kloster war ein überregionales Kultur- und Bildungszentrum und 1643 wurde hier mit dem Laurentianum das erste Gymnasium im Sauerland gegründet.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Vorstellung Modell Kloster Wedinghausen

v.l.n.r.: Ulrich Bork, Dr. Ulrike Schowe, Winfried Ortmann und Dr. Jürgen Schulte-Hobein stellen das Modell „Kloster Wedinghausen“ vor. / Foto: Ted Jones, Westfalenpost
Vorstellung Modell Kloster Wedinghausen


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