18. Februar 2010

Die neue Photovoltaik-Anlage der Stadtwerke ist ein Frühaufsteher

576 Dünnschicht-Module produzieren auf dem Dach des Technikgebäudes klimafreundliche Energie

Herten - Die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Technikgebäudes der Hertener Stadtwerke ist derzeit noch von einer Schneeschicht bedeckt. Trotzdem produziert sie schon fleißig Strom. Dank einer neuen Technik können die 576 Module auch diffuses Sonnenlicht nutzen.

Ende Dezember haben die Hertener Stadtwerke die Anlage in Betrieb genommen. „Photovoltaik ist ein Thema, das unser Klimakonzept 2020 ideal ergänzt“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Gisbert Büttner. Dezentrale Energieversorgung und der Einsatz regenerativer Energien sind zentrale Bestandteile des neuen Hertener Klimakonzepts. „Auf diesem Gebiet wollen wir ein Zeichen setzen“, erklärt Detlef Großjohann, Bereichsleiter Technischer Service bei den Stadtwerken und federführend in der Klimakonzept-Projektgruppe. Deshalb war im Oktober 2009 die Idee gereift, auf der verfügbaren Dachfläche selbst eine Photovoltaik-Anlage zu installieren.

Dass die Pläne dann binnen drei Monaten in die Tat umgesetzt werden konnten, verdanken die Hertener Stadtwerke vor allem der innovativen Dünnschicht-Technologie „Unser Glück war, dass die Firma Schüco gerade eine Anlage in der passenden Größe zur Verfügung hatte“, so Frank Girke, der als Fachgebietsleiter Strom bei den Stadtwerken verantwortlich für die Installation der Anlage war. Für den Hersteller war das Geschäft mit den Stadtwerken auch nicht nur aus finanzieller Sicht interessant: „Wir wollen hier ein Modellprojekt schaffen und auch beratend tätig sein“, erklärt Girke. Zurzeit gibt es nur zwei Firmen in Deutschland, die die Dünnschicht-Solarmodule vertreiben.

Bisher haben hauptsächlich so genannte mono- und polykristalline Solarzellen aus kristallinem Silizium Verwendung gefunden. Erst seit rund einem Jahr sind auch so genannte Dünnschicht-Module im Einsatz. Sie bekommen ihre Silizium-Schicht aufgedampft. Zwar ist der Wirkungsgrad bei dieser Methode nicht ganz so hoch wie bei der herkömmlichen. Aber dafür hat die Dünnschicht-Technik andere Vorteile. Zum einen sind die Solarzellen wesentlich leichter. Sie wiegen rund 12 Kilogramm pro Quadratmeter, während die Dickschicht-Zellen es auf durchschnittlich 50 Kilogramm pro Quadratmeter bringen. „Das stellt für die Statik der meisten Gebäude ein Problem dar“, erklärt Detlef Großjohann.

Außerdem müssen die Leichtbau-Module nicht so exakt ausgerichtet werden wie ihre schweren Kollegen, um effizient zu sein. Sie sind nämlich wesentlich lichtempfindlicher. So arbeiten sie auch unter einer dünnen Schneeschicht und auch bei schwächerem Licht. „Das heißt, sie stehen früher auf und gehen später schlafen als die herkömmlichen Photovoltaik-Anlagen“, erklärt Frank Girke einfach. Und dieser Umstand macht sie trotz geringerem Wirkungsgrad bei großen Anlagen eben wieder effizienter.

Die 576 Module auf dem Dach der Hertener Stadtwerke können bei idealer Sonneneinstrahlung 50 Kilowatt („50kWpeak“) produzieren. Das macht im Jahr 44 000 Kilowattstunden – eine Energiemenge, die zehn bis 15 Haushalte versorgen kann und rund 16 000 Euro wert ist. Bei einem Investitionspreis von 138 000 Euro hat sie sich also in knapp zehn Jahren amortisiert. Im Hinblick auf das Klimakonzept heißt das: Die Photovoltaik-Anlage spart rund dreizehn Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Weitere Infos: www.hertener-stadtwerke.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


Wir können Ihnen zu dieser Meldung folgende Medien anbieten:

Stadtwerke-Geschäftsführer Gisbert Büttner, Bereichsleiter Detlef Großjohann und Fachgebietsleiter Frank Girke (v. l.) spiegeln sich in den frei gefegten Dünnschicht-Modulen auf dem Dach des Technikgebäudes an der Herner Straße.

Info: Photovoltaikanlage auf Stadtwerke-Betriebsgebäude 16.2.2010 [Download]


Die Photovoltaik-Anlage der Hertener Stadtwerke ist mit Schnee bedeckt. Da sie auch diffuses Licht nutzen kann, produziert sie trotzdem Strom.

Info: Photovoltaikanlage auf Stadtwerke-Betriebsgebäude 16.2.2010 [Download]


Wie kleine Dachfirste stoßen die Solar-Module aneinander. Dank der neuen Technologie produzieren sie auch unter der Schneeschicht noch Energie.

Info: Photovoltaikanlage auf Stadtwerke-Betriebsgebäude 16.2.2010 [Download]