Auf Natur Rücksicht nehmen

Standortübungsplatz keine Freilaufstätte für Hunde

Holzwickede/Kreis Unna. Der Standortübungsplatz Hengsen-Opherdicke in Holzwickede wird bereits seit 1935 als militärisches Übungsgelände genutzt. Auch heute noch dient das Gebiet der Ausbildung von Bundeswehrangehörigen. Zugleich besitzt der Übungsplatz einen hohen Naturschutzwert. Das Gelände war lange Zeit ein wichtiges Rast- und Brutgebiet für selten gewordene Vogelarten. Brachpieper und Heidelerche waren hier einst heimisch. Diese Arten sind längst verschwunden. Und bis vor wenigen Jahren war der Standortübungsplatz noch eines der wichtigsten Brutgebiete des Wiesenpiepers im Kreis Unna. Auch die Insektenwelt, und hier besonders die Schmetterlingsfauna, ist noch immer herausragend.

Nicht zuletzt wegen der unterbliebenen Mineraldüngung konnten sich Magerrasen entwickeln, die kreisweit einmalig sind. Auch Geburtshelferkröten kommen in den Gewässern noch vor. Doch ist auch ihre Zahl rückläufig. Der wesentliche Grund des Artenrückgangs ist in der in den letzten Jahren zunehmenden und ausufernden Erholungsnutzung zu sehen. Insbesondere frei laufende, in den Gewässern badende oder stöbernde Hunde sowie Erholungssuchende, die sich nicht an das Wegegebot halten, und die hohe Frequentierung selbst sind hier zu nennen. Kaum ein am Boden brütender Vogel hat eine nennenswerte Chance, ungestört sein Gelege zu bebrüten und Nachwuchs aufzuziehen, kaum ein junger Hase, ein junges Kaninchen können unbeeinflusst groß werden. Erst kürzlich wieder hetzten freilaufende Hunde ein Reh und verletzten es schwer. Zweifelsfrei hat das Gelände einen besonderen landschaftlichen Reiz für die landschaftsbezogene Erholungsnutzung. Die Landschaft an frischer Luft zu genießen, dem Bewegungsdrang von Hunden nachzukommen, sind wichtige und berechtigte Anliegen der Erholungsnutzung. Diese Funktion soll unter Beachtung der bestehenden Regeln aufrecht erhalten bleiben und darf nicht durch Fehlverhalten Einzelner aufs Spiel gesetzt werden. Nicht zu vergessen ist, dass der Standortübungsplatz von seiner Zweckbestimmung her ein militärisches Übungsgelände ist. Aus diesem Grunde darf der Platz auch nur außerhalb der Übungszeiten der Bundeswehr etwa zum Spazierengehen und zum Ausführen von Hunden auf den befestigten Wegen mitbenutzt werden. Die bevorstehende Brut- und Setzzeit und die ungehinderte militärische Nutzung des Standortübungsplatzes veranlassen die Untere Landschaftsbehörde gemeinsam mit dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum sowie dem Standortältesten nochmals die Verhaltensregeln in Erinnerung zu rufen. Das Gelände darf nur auf den befestigten Wegen betreten werden. Während des Übungsbetriebes - Informationsschilder an den offiziellen Zugängen weisen jeweils auf stattfindenden Übungsbetrieb hin - ist der Übungsplatz gesperrt. Auf dem gesamten Platz sind Hunde grundsätzlich anzuleinen. Die Verwendung von Langleinen stellt eine Möglichkeit dar, Hunden mehr Bewegungsfreiheit zu lassen, ohne mit den bestehenden Regelungen in Konflikt zu geraten. PKW dürfen nicht in Halteverbotszonen und insbesondere nicht in den Zugangsbereichen abgestellt werden, da es sich hierbei um Feuerwehrzufahrten handelt. Uneinsichtige müssen mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Die Untere Landschaftsbehörde appelliert an Erholungssuchende, die bestehenden Regeln zu beachten und auf die Natur Rücksicht zu nehmen. Bildzeile: Karte mit dem Wegesystem.

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Wegesystem Standortübungsplatz Hengsen-Opherdicke

Wegesystem Standortübungsplatz Hengsen-Opherdicke

---

[Zurück]