Gutachterausschuss stellt Bodenrichtwerte vor: Preise für Bodenflächen bleiben konstant

Die Baulandpreise im Kreis Viersen sind im vergangenen Jahr weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. "Es gab lediglich einen leichten Preisrückgang im Westkreis und konstante Bodenpreise im Ostkreis", berichtet Andreas Budde, Dezernent für Bauen und Umwelt. Die höchsten Baulandpreise wurden in Kempen und Tönisvorst erzielt. In guten Wohnlagen wurden in den Städten 190 bis 250 Euro pro Quadratmeter und in den Gemeinden 155 bis 185 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Bei den mittleren Wohnlagen liegt die Spanne zwischen 140 und 235 Euro pro Quadratmetern. "Auch im Jahr 2009 wurden die höchsten Umsätze nach Preis und Fläche in Willich erreicht", berichtet Thomas Franz, Geschäftsführer des Gutachterausschusses.

Beim Verkauf von unbebauten Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau konnte der negative Trend gestoppt werden: Hier stieg die Anzahl der Käufe von 292 auf 312. "Insgesamt sind sowohl der Flächenumsatz mit 13 Prozent als auch der Geldumsatz mit zwei Prozent in diesem Marktbereich gestiegen", so Franz.

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Viersen stellte jetzt den Marktbericht und die Bodenrichtwerte für den Kreis Viersen vor. Diese Werte wurden aus den Daten von 2.767 Kaufverträgen ermittelt. "Wir leiten aus den Daten der Kaufpreissammlung durchschnittliche Lagewerte und die für die Wertermittlung erforderlichen Marktdaten ab", berichtet Herbert Calefice, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Diese werden einmal jährlich beschlossen und in Form eines Marktberichtes und in Bodenrichtwertkarten veröffentlicht. Insgesamt wurden 153 Bodenrichtwerte für das Jahr 2010 beschlossen. Dazu wurden allgemeine Aussagen zu Flächen-, Nutzungs- und Wertverhältnissen getroffen. "Die Bodenrichtwerte werden für jede Gemeinde in einer Bodenrichtwertkarte dargestellt", so Calefice. Sie gelten für unbebaute Grundstücke, Wohn- und Gewerbebauflächen sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Preise für gewerbliche Bauflächen blieben im Jahr 2009 wie schon in den Vorjahren überwiegend konstant. Bei nur 38 Verkäufen sank der Flächenumsatz jedoch um zehn Prozent, der Geldumsatz war ebenfalls rückläufig (minus 15 Prozent). Größere Gewerbeflächen wurden im vergangenen Jahr nicht erschlossen. "In einzelnen Gemeinden erfolgte aber bereits eine Anhebung der Preise für vorhandene gewerbliche Grundstücke um etwa fünf Euro", so Herbert Calefice. Für landwirtschaftlich genutzte Flächen stieg das Preisniveau im Bereich des Grünlandes leicht an (plus 0,10 Euro). Die Preise für Ackerland stiegen im Westkreis auf 3,0 bis 3,4 Euro, im Ostkreis bewegten sie sich zwischen 3,4 und 4,1 Euro. Flächenumsatz (plus 45 Prozent) und Geldumsatz (plus 85 Prozent) sind insgesamt gestiegen.

Anzahl der Zwangsversteigerungen stieg deutlich

Neben den Aussagen über die Bodenpreise lassen sich aus den Aussagen des Gutachterausschusses weitere Informationen ableiten: "Der höchste Geldumsatz wurde mit 74 Prozent beim Verkauf bebauter Grundstücke erzielt. Leicht gestiegen ist auch der Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern, das Preisniveau blieb im Mittel nahezu konstant, auch das Preisgefälle zwischen Ost- und Westkreis ist konstant. Freistehende Häuser der Baujahre 1975 bis 2009 kosten im Durchschnitt 330.000 im Ostkreis und etwa 210.000 Euro im Westkreis. Objekte älterer Baujahre sind im Schnitt rund 25 Prozent günstiger zu erwerben.

Wieder angezogen ist im vergangenen Jahr der Markt für Eigentumswohnungen. "Hier wurden 514 Käufe bei einem Geldumsatz von 51,6 Millionen Euro und damit elf Prozent mehr registriert", so Thomas Franz. Die größte Anzahl an Verkäufen und die höchsten Umsätze wurden erneut in Willich erzielt.

Die Anzahl der Zwangsversteigerungen stieg um 50 Prozent: 126 Fälle wurden bekannt, die insgesamt ein Volumen von vier Prozent des gesamten Grundstücksmarktes ausmachen. "Mit 63 Prozent waren Ein- und Zweifamilienhäuser am häufigsten betroffen, danach folgten Eigentumswohnungen zu 32 Prozent, Gewerbeimmobilien nur zu fünf Prozent", so Thomas Franz.

Der Grundstücksmarktbericht gibt eine Übersicht über die Umsatz und Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt des Kreises Viersen und dient der Markttransparenz. Alle Informationen, die im Marktbericht und den Richtwertkarten veröffentlicht werden, sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Viersen, Rathausmarkt 3, in Viersen, unter gutachterausschuss@kreis-viersen.de oder im Online-Shop des Kreises Viersen unter www.kreis-viersen.de erhältlich. Sie werden auch auf der Homepage des Kreises veröffentlicht.

www.kreis-viersen.de