05. Mai 2010

Westerholter Neubau ist ziemlich dicht

Blower-Door-Test der Hertener Stadtwerke fördert nur kleinere Mängel zutage

Herten - Carsten und Sonja Paetzels Neubau ist ziemlich dicht. Nur 1,8mal wird die Luft in ihrem Haus komplett ausgetauscht, wenn keine Tür und kein Fenster offen ist. Das hat der Blower-Door-Test der Hertener Stadtwerke ergeben.

„So einen Test wollte ich schon immer mal ausprobieren“, erklärt Heike Wenger-Henschel. Sie ist die Architektin der Paetzels. Auf der Homepage der Hertener Stadtwerke hat der Hausherr das neue Angebot entdeckt und gleich einen Termin vereinbart. „Strom, Fernwärme und Energieberatung aus einer Hand – das ist doch ideal“, findet er. Sein Haus in Westerholt sieht von außen schon ziemlich fertig aus. Innen ist es noch ein Rohbau – ideale Voraussetzungen für einen Blower-Door-Test also. Denn wenn noch irgendwo Bedarf zum Nachdichten besteht, müssen keine Fliesen heraus gerissen oder Tapeten zerstört werden.

3,0 – das ist die Luftwechselrate, die ein Neubau heute laut Energie-Einspar-Verordnung 2009 (EnEV) maximal haben darf. Beim Blower-Door-Test wird die Rate im neuen Haus mit Hilfe eines Ventilators in der abgedichteten Terrassentür ermittelt - daher stammt der Name des Verfahrens. Der Ventilator erzeugt eine Druckdifferenz von 50 Pascal im Haus. Das entspricht einer leichten Windbrise, die zum Beispiel Blätter und kleine Zweige in Bewegung setzen kann. Dann misst der Computer, wie viele Kubikmeter Luft entweichen und rechnet das Ergebnis auf den Stundenwert hoch.

Und dann kommt die eigentliche Arbeit. Bewaffnet mit Federbausch und Messgerät hat sich auch Carsten Paetzel mit Architektin und Energieberater-Team auf den Weg durch sein neues Heim gemacht. Das geübte Auge weiß auf den ersten Blick, wo Schwachstellen liegen. Zum Beispiel an den Fensterrahmen oder an der Haustür. Bei den Paetzels ist die noch nicht verputzt. Deshalb zieht es sogar sichtbar: Die Luft bewegt den Federbausch. Und auch an einigen Fenstern könnte die Dämmung noch besser sein.

Am Ende steht es fest: 1,8 beträgt die Luftwechselrate im Westerholter Neubau. Das klingt viel? – Weit gefehlt: Wäre die Rate noch um rund 0,3 Punkte niedriger, wäre sie auf Passivhaus-Standard. „Ich würde dem Paar raten, regelmäßig stoßzulüften“, sagt Hans-Peter Kalinski, Energieberater der Hertener Stadtwerke. Mit der frischen Luft wird auch überschüssige Feuchtigkeit aus den eigenen vier Wänden abtransportiert. So kann Schimmelbildung vermieden werden. „Mit diesem Ergebnis bin ich schon ganz zufrieden“, sagt die Architektin. „Aber ich weiß jetzt auch, wo es noch etwas zu verbessern gibt.“

Den Blower-Door-Test bieten die Hertener Stadtwerke für ihre Kunden an. Weitere Infos dazu gibt es im Internet oder direkt bei Hans-Peter Kalinski, Telefon: 02366/307-265, E-Mail: energieberatung@herten.de

Weitere Infos und Energietipps unter www.hertener-stadtwerke.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


Wir können Ihnen zu dieser Meldung folgende Medien anbieten:

Christian Rösemeier misst, wie viel Luft durch die noch nicht verputzte Haustür in den Neubau gelangt.

Info: Blower Door Test [Download]


Architektin Heike Wenger-Henschel und Hausherr Carsten Paetzel (v. l.) besprechen die Ergebnisse mit den Energieberatern Hans-Peter Kalinski und Romed Spiekermann (v. r.).

Info: Blower Door Test [Download]


Mithilfe eines Ventilators in der abgedichteten Terrassentür wird die Druckdifferenz von 50 Pascal im Haus geschaffen.

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