Wasserstoffstadt + Solarstadt = InnovationCity Ruhr

10.05.2010 | Herten

Herten und Gelsenkirchen bewerben sich gemeinsam

Von der Solar- und Wasserstoffstadt zur Modellregion InnovationCity Ruhr – mit dieser griffigen Formel werden sich die Solarstadt Gelsenkirchen und die Wasserstoffstadt Herten gemeinsam als Standort für die "Niedrigenergiestadt der Zukunft" bewerben. Heute, vier Tage bevor die offizielle Bewerbung beim Initiativkreis Ruhr eingereicht wird, präsentierten Oberbürgermeister Frank Baranowski und sein Hertener Amtskollege Dr. Uli Paetzel das städteübergreifende Konzept.


Die beiden Stadtoberhäupter zeigten sich überzeugt, für das Rennen um die Innovation City und den Zuschlag von Fördermitteln und privaten Investitionen die besten Voraussetzungen zu haben. "Wir haben gelernt, den Wandel zu gestalten", betonten Paetzel und Baranowski und machten deutlich, dass sie mit einer integrierten Klimaschutzstrategie als Teil der Stadtentwicklung nicht am Anfang stehen.

Mit einer ganzen Reihe modellhafter Projekte könnten beide Städte auf langjährige Erfahrungen, Umsetzungserfolge, Strategien und Partnernetzwerke aufbauen. So habe man sich mit Innovationskernen wie dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen und dem Wasserstoff-Kompetenzzentrum H2Herten, der ersten Klimaschutzsiedlung und dem ersten interaktiven Solardachkataster in NRW bis zum wasserstoffbetriebenen ÖPNV bereits bundesweit als Zentren anwendungsorientierter Zukunftsenergien profiliert. Diese Pilotprojekte seien die Grundlage für die Entwicklung zur Modellregion InnovationCity Ruhr.

Zudem wollen die beiden ehemaligen Bergbaustädte mit ihrer interkommunalen Bewerbung auch ein Zeichen für die künftige Stadtentwicklung im Ruhrgebiet setzen: Eine gemeinsame Entwicklungsstrategie durch Kooperation und regionale Vernetzung praktiziere man in Gelsenkirchen und Herten bereits seit zwei Jahrzehnten mit wachsendem Erfolg.

Das Bewerbungskonzept hat den Nordraum der beiden Städte Gelsenkirchen und Herten als Entwicklungsfläche für die Modellstadt InnovationCity Ruhr definiert. Dieses Gebiet in der Mitte des Ruhrgebiets weist – wie in der Wettbewerbsausschreibung gefordert – hinsichtlich Bevölkerungsstruktur, Polyzentralität, Bausubstanz, Industriebrachen, Wohnsiedlungen, Frei- und Restflächen geradezu idealtypische Strukturen auf. Sie sind charakteristisch für den strukturellen Wandel der schrumpfenden Region Ruhrgebiet insgesamt und erfordern eine Vielzahl von Maßnahmen – von der energetischen Modernisierung bis zu beispielhafter Gestaltung. Als Modellstadt soll die InnovationCity Ruhr dem gewaltigen Veränderungsprozess in Herten und Gelsenkirchen Dynamik verleihen und richtungsweisende Lösungen für die Zukunft aufzeigen, die auch beispielhaft für andere Kommunen sein können.

Geografischer Mittelpunkt der InnovationCity Ruhr soll das 2008 stillgelegte Bergwerk Westerholt sein, das sich auf Gelsenkirchener und Hertener Stadtgebiet befindet. Das Bewerbungskonzept skizziert eine Fülle von Stadtentwicklungs- und Gestaltungspotentialen: darunter den Ausbau von Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen rund um technologische Innovationen in sanierten Bestandsgebäuden des ehemaligen Bergwerks, ein Quartier für „grünes Gewerbe“, ein Wohnquartier, das geothermische Energie aus bestehenden Schächten nutzt, die Umwandlung einer Fläche der ehemaligen Kokerei Hassel in einen Stadtteilpark, die energetische Sanierung von Gartenstadtsiedlungen im Zuge anstehender Privatisierungen sowie die Errichtung von Neubausiedlungen als Pilotsiedlungen für dezentrale Energieversorgung und Aktivhauskonzepte.

Dazu kommt ein halbes Dutzend weiterer Ansatzpunkte – von der Errichtung eines neuen Wohngebietes in Buer über einen neuen Haltepunkt Hassel der DB-Strecke zwischen Münster und Essen bis zur Gestaltung der Halde Scholven für Windenergie und Solarenergie.

Bei der Realisierung der InnovationCity Ruhr wird man teils auf vorbereitete Projekte, aber auch auf Ideen für neue Ansätze und Initiativen zurückgreifen. Dies gilt für den Bereich Energieerzeugung und -verteilung genauso wie für den Bereich Mobilität. Unter dem Stichwort „Kombinierte Mobilität“ wird klimaschonender Individualverkehr zudem nicht ausschließlich als Thema der technischen Innovation, sondern als ganzheitliche Aufgabe der Stadtentwicklung beschrieben. Ziel ist eine effiziente Mobilität, die kurze Wege für alle Bevölkerungsgruppen ermöglicht und im Stadtraum als „Corporate Architecture“ erlebbar ist – als gestaltete, sichtbare Zeichen des Wandels.

Die Bewerberstädte Gelsenkirchen_Herten verstehen die InnovationCity Ruhr ausdrücklich als Mitmachstadt, die gemeinsam mit den Bürgern vor Ort gestaltet wird. Beide Städte können auf langjährige Praxis und Netzwerke der integrierten Stadtentwicklung zurückgreifen, in der Mitmachen oberstes Prinzip ist. In der Vorbereitung der Bewerbung für die InnovationCity Ruhr haben die Städte mit ihrem Partner RAG Montan Immobilien GmbH bereits Projektleiter benannt und eine Organisationsstruktur aufgebaut, die alle Kompetenzen abbildet.

Pressekontakt:

Martin Schulmann, Stadt Gelsenkirchen
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E-Mail: martin.schulmann@gelsenkirchen.de

Nele Däubler, Stadt Herten
Tel.: 02366 303-357
E-Mail: N.Daeubler@herten.de

Pressekontakt: Pressestelle, Nele Däubler (Pressesprecherin), Tel: 02366/303-357, Mail: n.daeubler@herten.de



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