Tierisch reingefallen

„Bringen Sie aus Mitleid keine Tiere aus dem Urlaub mit nach Hause.“ Diesen Ratschlag gibt Dr. Helmut Theißen, der Leiter des Veterinäramtes Kreis Viersen.

Jedem Tierfreund sind die  Bilder von Straßentieren - insbesondere aus den Ländern Süd- und Südosteuropas aber auch Asiens - bekannt. „Begegnet einem deren Schicksal im Urlaub hautnah, können die meisten dem Katzenkind in der Mülltonne oder dem flehenden Blick aus treuen Hundeaugen nicht wiederstehen“, sagt Theißen. Also wollen viele das einmal liebgewonnene Tier als zukünftigen Hausgenossen mit in die Heimat nehmen. “Ohne gültige Tollwutschutzimpfung, Impfpass, usw. ist dies jedoch nicht möglich und in der Kürze auch nicht zu erledigen“, so der Veterinär.

Der Freude weicht schnell die Ernüchterung, wenn die Bedingungen für einen Tierimport nicht erfüllt sind. Theißen: „Dann steht dem Vierbeiner möglicherweise ein Rücktransport oder eine langwierige Quarantäne bevor.“ Und: Der Tierfreund muss mit einem Bußgeld rechnen.

Wer sich also ein Tier mitbringen möchte, sollte sich vorher schlau machen. Häufig sind Straßentiere schwer krank, für deren Behandlung die Urlauber hinterher tief in die Tasche greifen müssen, weiß Theißen.

Hilfe bieten Tierschutz-Organisationen. Aber auch dort gibt es „schwarze Schafe“, betont der Veterinär des Kreises Viersen. „Manche betreiben unter dem Deckmantel des Tierschutzes einen schwunghaften Handel und nutzen das Mitleid  schamlos aus.“

Auch Bitten, auf dem Rückflug einen Hund oder eine Katze mitzunehmen (Flugpate), sollten kritisch hinterfragt werden. Tipp vom Amtstierarzt: „In den hiesigen Tierheimen wartet eine Vielzahl von Hunden und Katzen auf ein neues Zuhause. Vielleicht ist der künftige Hausgenosse ja näher als geglaubt.“

Bei Fragen hilft das Veterniäramt des Kreises Viersen unter Tel. 02162/391309 gerne weiter.