Kreis Steinfurt/Rheine. Das „Feuerkonzert 2010“ wirft seine Schatten voraus. Am 10. und 11. Juli 2010 findet im Kreis Steinfurt eine der größten Gefahrenabwehrübungen statt, die es im Kreisgebiet je gab. Zusammen mit der Bezirksregierung Münster und dem mittleren „Transporthubschrauberregiment 15 Münsterland“ der Bundeswehr aus Rheine-Bentlage plant der Kreis Steinfurt eine Großübung der Superlative.
Dirk Tepper, feuerwehrtechnischer Beamter im Kreisordnungsamt, koordiniert federführend für den Kreis Steinfurt die Vorbereitungen.
Das Szenario: In Hörstel-Dreierwalde kollidiert eine kleinere Flugmaschine mit einem Hubschrauber. Die eine Maschine entfacht einen Waldbrand, die andere stürzt erst in Rheine-Bentlage ab und stößt dabei noch mit einem zweiten Hubschrauber zusammen. Rund 50 Personen werden insgesamt verletzt.
Um eine Katastrophe dieser Größenordnung zu bewältigen, ist eine überregionale Alarmierung der Feuerwehren erforderlich. Dazu Dirk Tepper: „Zunächst verlegt der Krisenstab der Bezirksregierung Münster drei bis vier Bereitschaften der Feuerwehren aus den Kreisen Warendorf, Borken, Coesfeld, Steinfurt sowie aus den kreisfreien Städten Münster, Bottrop und Gelsenkirchen in den Kreis Steinfurt. Hier sprechen wir über etwa 500 Einsatzkräfte, die mit weit mehr als 100 Fahrzeugen zu uns kommen“.
Die Alarmierung der Feuerwehr-Bereitschaften aus dem Regierungsbezirk Münster erfolgt am Samstag, 10. Juli, um acht Uhr. Gegen zwölf Uhr werden die letzten Feuerwehr-Bereitschaften das Kreisgebiet erreichen. Ein zentraler Sammelplatz wird im Bereich Rheine-Kanalhafen eingerichtet und durch Feuerwehr-Einsatzkräfte aus dem Kreis Steinfurt betrieben.
Das eigentliche „Unglück“ ereignet sich um zwölf Uhr. Danach verteilt sich das Geschehen auf zwei Orte. Die Bezirksregierung Münster übt mit den Feuerwehr-Bereitschaften die Bekämpfung des Waldbrandes in Hörstel-Dreierwalde. Der Kreis Steinfurt und das mittlere „Transporthubschrauberregiment 15 Münsterland“ der Bundeswehr sind dagegen verantwortlich für die Übung „Massenanfall von Verletzten nach Flugunfall“ – also die beiden abgestürzten Hubschrauber. Die Übung spielt sich auf dem Gelände der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine-Bentlage ab. Dieser Übungsteil wird ausschließlich von Kräften der Feuerwehr sowie des Rettungs- und Sanitätsdienstes aus dem Kreis Steinfurt bestritten, unterstützt von Feuerwehr und Sanitätsdienst der Bundeswehr. Insgesamt werden dort 150 Einsatzkräfte mit annähernd 100 Fahrzeugen im Einsatz sein.
„Es ist ein Übungsziel, die ohnehin schon sehr gute Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Einsatzkräften am Schadensort weiter zu optimieren.“, so Dr. Martin Sommer, Dezernent für Recht, Sicherheit und Ordnung beim Kreis Steinfurt. Werner Schwarzer, Flugsicherheitsstabsoffizier beim mittleren „Transporthubschrauberregiment 15 Münsterland“ ergänzt: „Ich freue mich, dass nach den erfolgreichen Übungen zwischen dem Kreis und dem Kreisverbindungskommando Steinfurt nun auch die Rettungskräfte der Heeresflieger an einer Großübung mit dem Kreis teilnehmen können.“
Gegen 18 Uhr wird die größte Gefahrenabwehrübung, die der Kreis Steinfurt seit Jahrzehnten erlebt hat, beendet sein. Die Übungseilnehmer übernachten anschließend in Hörstel-Dreierwalde. Nach einem ökumenischen Feldgottesdienst am Sonntagmorgen endet die zweitägige Großübung mit einem gemeinsamen Frühstück.
Der Kreis Steinfurt weist darauf hin, dass es am Samstag, 10. Juli zwischen 8 und 18 Uhr sowie am Sonntag, 11. Juli zwischen 8 und 11 Uhr im Kreisgebiet zu größeren Fahrzeugbewegungen und Kolonnenfahrten durch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren kommen wird. Betroffen sind insbesondere die Bereiche Rheine-Nord, Rheine-Kanalhafen, Rheine-Bentlage sowie der Bereich Hörstel-West und Hörstel-Dreierwalde. Der Kreis Steinfurt bittet an dieser Stelle um Verständnis für eventuell auftretende Verzögerungen durch sich bewegende Fahrzeugkolonnen.
Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel. 02551/ 69 2167