Schüler des 12. Jahrgangs vom Fachgymnasium Sozialpädagogik der Berufsbildenden Schulen (BBS) 1 haben sich im Auftrag der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Leer in einem sechswöchigen Projekt mit dem Thema „Freizeitmöglichkeiten im Landkreis Leer für Jugendliche mit Handicap im Alter von 14 bis 18 Jahren“ auseinandergesetzt. Ausgangspunkt war hierbei die UN-Behindertenrechtskonvention. Danach sollen alle Menschen das gleiche Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe haben. Für den Freizeitbereich bedeutet das für Jugendliche mit Handicap, dass sie  - wie alle anderen - einen uneingeschränkten Zugang zu den Freizeitmöglichkeiten haben sollten. 

Beim Projekt ging es darum, zu erkunden, ob regionale Freizeitangebote ausreichend vorhanden sind und ob diese auch den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, wurden Schüler mit und ohne Handicap, Eltern und Organisationen wie die Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe Leer, Förderschulen, der Familienentlastende Dienst, Sportvereine, Jugendzentren, kirchliche Organisationen sowie Anbieter von Kulturangeboten befragt.

Die Ergebnisse haben die Schüler im vergangenen Kreis-Jugendhilfeausschuss vorgestellt und danach Empfehlungen ausgesprochen. Grund: Der Großteil der Jugendlichen mit Handicap habe laut Auswertung zwar ausreichend Zeit für Freizeitaktivitäten, aber das Angebot entspreche nicht ihren Bedürfnissen. Oftmals richteten sich die Angebote an ältere Menschen mit Handicap und sind eher Reha-Sport-Angebote als Funsport. Gerne möchten die befragten Jugendlichen an „ganz normalen“ Freizeitmöglichkeiten teilnehmen. Viel zu oft bestehe aber in Jugendzentren und Sporthallen keine Barrierefreiheit. So seien obere Bereiche nicht zu erreichen oder in Jugendzentren könne, wenn überhaupt, lediglich das Angebot im Erdgeschoss wahrgenommen werden.

Im ersten Stock des Kreishauses können sich Interessierte über das Projekt informieren.  Die Schüler haben hier auf Schautafeln die detaillierten Ergebnisse zusammengestellt. 

Auch nach Ende der Projektaufgabe ist für die BBS-Schüler noch lange nicht Schluss. Denn aus der Arbeit hat sich ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Westoverledingen ergeben. In Kooperation mit den Westoverledinger Sportvereinen und dem Turnkreis Leer organisieren die Schüler am 5. September zum ersten Mal ein Sportpicknick, zu dem insbesondere junge Menschen mit Behinderungen eingeladen sind.