Kommt die Wertstofftonne?

Wird bald die gelbe Tonne ersetzt? Oder gibt es eine neue Tonne für Wertstoffe? Was ist unter dem Begriff Wertstoff zu verstehen? Und wie würde sich die Entsorgungslandschaft durch eine Wertstofftonne verändern? Der Beantwortung dieser Fragen widmete sich Betriebsleiter Reinhard Wernitz in der Sitzung des Betriebsausschusses des Abfallbetriebs Kreis Viersen. Anlass hierzu gab der Entwurf zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes aus dem Hause des Bundesumweltministeriums, das die entsprechenden Vorgaben der EU-Abfallrahmenrichtlinie umzusetzen hat.

Danach sollen ab 2015 Papier, Metall, Kunststoffe und Glas getrennt gesammelt werden. Und obwohl diese Stoffe in Deutschland seit 20 Jahren mit Erfolg getrennt erfasst werden, will das Ministerium jetzt noch einmal nachlegen und Abfälle aus Kunststoff und Metall, die keine Verpackungen sind, mit einer „Wertstofftonne“ einsammeln lassen.

„Als Ziel wird eine höhere Wertstoffausbeute genannt“, so Wernitz. Doch bereits jetzt findet sich kaum noch Metall und Kunststoff in der Restmülltonne. „Ein Prozent sonstige Metalle und ein Prozent sonstige Kunststoffe sind noch im Restmüll.“, zitiert Wernitz die Ergebnisse der Restmüllanalyse für den Kreis. „Die meisten Nichtverpackungen aus Metall und Kunststoff landen heute schon in der Gelben Tonne, aber auch Papier, Glas und nicht entleerte Verpackungen. Offensichtlich ist es den Betreibern des Gelben Systems nicht gelungen, die Bürger davon zu überzeugen, dass ein Joghurtbecher in die gelbe Tonne gehört, jedoch eine Frischhaltebox aus dem gleichen Kunststoff nicht.“ Den dualen Systemen gehe es vor allem um die Finanzierung dieser Nicht-Verpackungen, so Wernitz „Die Kosten für die Entsorgung der Nichtverpackungen im Gelben System sollen künftig von den Kommunen übernommen werden, ohne dass die Kommunen Einfluss auf die Entstehung der Kosten nehmen können. Das ist strikt abzulehnen“, sagt Wernitz. „Wir haben ausgerechnet, dass im Kreis Viersener Restmüll mehr Verpackungsabfälle enthalten sind als Nicht-Verpackungen im Gelben System. Hierfür fordern wir auch keinen Ausgleich von den Betreibern des Gelben Systems.

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