BIX 2010: Stadtbibliothek Herten in NRW an dritter Stelle

01.07.2010 | Herten

„Hertener Leistungen sind stabil geblieben“

Zum elften Mal gibt es den bundesweiten Bibliotheksvergleich (BIX). Unter den Städten von 50.000 bis 100.000 Einwohnern belegt die Hertener Bibliothek in Nordrhein-Westfalen nach Greven und Paderborn den dritten Platz. Deutschlandweit steht Herten dieses Mal an siebter Stelle.

„Im Grunde ist unsere Leistung stabil geblieben, aber andere Städte haben durch ihre bessere Finanzlage deutlich angezogen“, erklärt Bibliotheksleiterin Cornelia Berg. Sie sieht das Ergebnis sportlich: „Im nächsten Jahren werden wir natürlich wieder teilnehmen.“

„Ich bin stolz auf unsere beliebte Stadtbibliothek“, so Bürgermeister Dr. Uli Paetzel. Er versichert: „An der Bildung, und dazu gehört selbstverständlich auch die Stadtbibliothek, wird nicht gespart.“ Im Gegenteil - noch in diesem Jahr wolle man, nach Verabschiedung der „Prioliste“, 400.000 Euro (einschließlich beantragter Fördermittel) in ein automatisches Verbuchungssystem investieren, das ab 2011 die Entleihung von Medien beschleunigen soll. „So können wir unsere Servicequalität steigern und uns verstärkt um Bibliotheksführungen oder Kundenbetreuung kümmern“, erläutert Marie-Luise Karla, stellvertretende Leiterin der städtischen Bibliothek.

Fünf Städte aus Baden-Württemberg und eine aus Schleswig-Holstein haben Herten beim Bibliothekenvergleich diesmal überholt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die BIX-Analyse zeigt, dass die Etats für die Anschaffung neuer Medien in vielen Städten einfach höher ausfallen.

Ein weiterer Punkt ist die leicht rückläufige Besucherzahl in Herten. „Viele nutzen die Online-Angebote der Bibliothek und verlängern ihre Medien per Internet“, weiß Marie-Luise Karla. Doch trotzdem gelte die Stadtbibliothek im Glashaus als Treffpunkt für Jung und Alt, so Cornelia Berg. Besonderen Dank sprach Cornelia Berg zunächst dem hochmotiviertem Bibliotheksteam und dem engagierten Förderverein der Stadtbibliothek aus. Sie nutzte direkt die Gelegenheit und lud zu Samstag, 10. Juli, zum „Taschenbuchverkauf“ für die günstige Urlaubslektüre ein.

Insgesamt nahmen fast 270 Bibliotheken am Bibliotheksranking teil und legen ihre Kerndaten zu Angeboten, Nutzung, Wirtschaftlichkeit und Entwicklungspotential offen. Cornelia Berg resümiert: „Die Ressourcen und das Leistungsvermögen der örtlichen Bibliothek auch in den finanziell überaus schwierigen Jahren zu erhalten, zahlt sich in Herten bisher aus.“ Gerade in Zeiten von Wirtschaftskrisen und hoher Arbeitslosigkeit brauchten und nutzten die Bürgerinnen und Bürger eine gut funktionierende Bibliothek mehr denn je.

Auf den Seite des Bibliotheksindex BIX finden Interessierte alle Ergebnisse im Vergleich: http://www.bix-bibliotheksindex.de/vergleich/index.php?nID=19


Die Hertener Ergebnisse im Einzelnen:

Mit der Umschlagsquote, also der durchschnittlichen Zahl der Ausleihen je Medium, liegt Herten an der Spitze der 43 Bibliotheken der Vergleichsgruppe: Jedes Medium wird in Herten im Durchschnitt 6,7-mal pro Jahr ausgeliehen. Der Mittelwert der Vergleichsbibliotheken liegt hier bei 4,8, das Minimum bei 3,1.

Diese Zahlen belegen, wie intensiv das Hertener Bibliotheksangebot genutzt wird. Entsprechend hoch ist die Quote der Medien, die verschlissen sind und deshalb erneuert werden müssen. Lag diese Erneuerungsquote im Vorjahr in Herten noch bei 14,5 Prozent des Gesamtbestandes, so konnten im Berichtsjahr noch 12,1 Prozent des Bestandes erneuert werden. Hier liegt der Spitzenwert der Vergleichsgruppe bei 16,0 Prozent, der Mittelwert bei 10,4 Prozent und das Minimum bei 5,5 Prozent.

Zur Wirtschaftlichkeit der Bibliothek:

Die Zahl der Veranstaltungen je 1.000 Einwohner ist in Herten von 1,8 auf 2,22 angestiegen, Grund ist die weiter gestiegene Nachfrage nach Führungen für Schulklassen und Kindergartengruppen. Diese Leistung erfordert einen erhöhten Personalaufwand.

Deshalb gehört der Einsatz von Mitarbeiterstunden je Öffnungsstunde der Bibliothek in Herten in das obere Segment der Vergleichsgruppe: In Herten 19,1 MA-Stunden je Öffnungsstunden. Der Spitzenwert liegt hier bei 22,2 Stunden, der Mittelwert bei 11,7 Stunden.

Besuche pro Öffnungsstunde:

Durch einen notwendigen Umbau in der Kinder- und Jugendbibliothek konnten von Mitte Juni bis Anfang September 2009 dort keine Klassenführungen oder andere Veranstaltungen durchgeführt werden. So waren die Besucherzahlen dadurch bedingt in 2009 leicht rückläufig.

Mit 101,9 Besuchen je Stunde liegen die Hertener Werte dennoch deutlich über denen der Spitzenreiter. Der Spitzenwert aller 43 Vergleichsbibliotheken liegt bei 112 Besuchern je Stunde in Schwäbisch Gmünd, der Durchschnittswert der Vergleichsgruppe liegt bei 70,2.

Bei der Kundenorientierung steht die Hertener Stadtbibliothek diesmal auf dem beachtlichen 5. Platz: Jeder Hertener entlieh im Durchschnitt 12,1 Bücher oder andere Medien in der Bibliothek. Der Spitzenwert lag in Ludwigsburg bei 13,2 Medien, der Mittelwert bei 7,2 und das Minimum bei 2,8 Medien je Einwohner.

Das Angebot aus aktuellen Medien, Grundbestandstiteln, DVDs und Softwarepaketen deckt für viele Menschen wichtige Themen in Schule, Fortbildung, Freizeit und der Alltagsbewältigung ab.

Pressekontakt: Anne Schwierz, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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BIX-Ergebnisse 2010

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