Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 08. Juli 2010

Mehrheit wünscht sich BOH zurück

Uni Heilbronn legt Zahlen vor / Zustimmung in Bocholt bei 81 Prozent

Bocholt (pd).

81 Prozent der Bocholter Bürger wünschen sich das BOH-Kennzeichen zurück. Diese Zahlen stellte Prof. Ralf Bochert von der Uni Heilbronn am Donnerstag, 8. Juli 2010, in einer Pressekonferenz in Gladbeck vor.

Bundesweit waren im April und Mai 11.000 Personen in 51 ausgewählten Städten im Rahmen der "Initiative Kennzeichenliberalisierung" befragt worden. Im Durchschnitt ergab die Befragung eine Zustimmung von 73 % der Bevölkerung. "Bundesweit können wir von einem repräsentativen Ergebnis sprechen", so Borchert.

"Die Ergebnistendenz in den neuen Bundesländern war zu erwarten", kommentierte Bochert die hohe Zustimmungsrate in den neuen Bundesländern. Überraschend sei jedoch, dass zwei Drittel der Befragten in den alten Bundesländern, wo die Gebietsreformen zum Großteil bereits in den 1970er Jahren durchgeführt wurden, ebenfalls zum Altkennzeichen zurück wollten. Dies zeigt laut Borchert, welche "Langfristigkeit und Nachhaltigkeit das Thema hat."

 

Besonders falle die deutliche Zustimmung bei der Altersgruppe der 16-30jährigen auf: Borchert: "Es besteht offensichtlich ein eindeutiger Wunsch bei jungen Menschen nach Verortung in ihrer Stadt. Die junge Generation ist marketingaffin."

 

Bochert sah drei Gründe für die hohe Zustimmung insgesamt: Zum einen stehe der "Verortungswunsch" der Bürger: "Sie wollen sich mit der Stadt identifizieren und das auch mit dem Kennzeichen zeigen." Als zweiten Grund nannte Borchert moderne Marketinggedanken. Das Vermarktungspotenzial der Städte sei enorm. Der dritte Grund sei Nostalgie.

"Das Ergebnis ist als Appell an die Landkreise zu deuten", erläuterte Bochert weiter. "Deren Akzeptanz ließe sich durch eigene Kennzeichen für die wichtigen Städte in den Landkreisen und die damit gezeigte Bürgernähe verbessern."

Im Rahmen der Heilbronner Initiative wird das "Hanauer Modell" mit mehreren Kennzeichen in einem Landkreis vorgeschlagen, das nach einer einmaligen Umstellung ohne zustätzliche Verwaltungskosten funktioniert: Im Main-Kinzig-Kreis (MKK) wurde so für die kreisangehörige Stadt Hanau ein eigenes Kennzeichen (HU) gesichert.

In der Bocholter Verwaltung wird man die Zahlen der Uni Heilbronn auswerten und zunächst innerhalb der Verwaltung das weitere Vorgehen besprechen.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Professor Ralf Borchert (l.) stellt die Ergebnisse seiner Befragung vor. Mit dabei die Stadt Bocholt, vertreten durch Bruno Wansing (2.v.l.) vom Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung.

Ergebnisse der Kennzeichenbefragung in Bocholt